Gewöhnliche Bauaufgabe, ungewöhnlich präzise Lösung: das Tramdepot Bern Fotos: Laurent Mäusli

Tramdepot Bern: Schmuckes Gleichgewicht

Ein grosses Dach über Schienen, durch das Licht hineinfällt: Ein Tramdepot 
ist keine Bauaufgabe, von der Architekten träumen. Der erste Blick auf das expressive Exemplar in Bern weckt denn auch Formalismusverdacht. Die Jury der «Besten 2011» begründet, warum das Projekt den Goldenen Hasen in der Kategorie «Architektur» gewonnen hat.

Das Tramdepot Bern von Penzel Valier gewinnt den Goldenen Hasen in der Kategorie «Architektur». Die Jury begründet ihren Entscheid:Ein grosses Dach über Schienen, durch das Licht hineinfällt: Ein Tramdepot 
ist keine Bauaufgabe, von der Architekten träumen. Der erste Blick auf das expressive Exemplar in Bern weckt denn auch Formalismusverdacht: Warum 
die schiefen Fluchten im Grundriss? Warum die schräg geschnittenen Glasprofile? Blickt man genauer hin, erklärt sich das Projekt von selbst: Die Grundrissform füllt die vorhandenen Flächen, die ge--
neigten Stützen der Fassade tragen nicht nur die mächtigen Stahlfachwerke des Dachs, sondern sorgen auch 
für Aussteifung in alle Richtungen. Auch der nahtlose Übergang von Dach und Fassade hat einen nüchternen Grund: Das Regenwasser läuft über die Alu-miniumflächen direkt in die Bodenrinne. Die Tore des Depots schweben per Knopfdruck nach oben und öffnen bei Bedarf die gesamte Einfahrtsfront. 
Sie präsentieren eine weite, lichte Halle, von einer einzigen Reihe kräftiger Stützen unterbrochen. Beim geplanten Ausbau des Berner Tramnetzes soll die Halle wachsen, statt 28 Fahrzeugen 60 Platz bieten. Trotz verdoppeltem Raum bleibt es dann bei der einen Stützenreihe, die verlängerten Dachträger werden wie die Ausleger eines Krans funktionieren: Statt zu stützen übernimmt die Fas--sade Zugkräfte und hält alles in einem atemberaubenden Gleichgewicht. Warum dies hält und gleichzeitig auch formal begeistert? Weil hier ein 
Ar-chitekt und ein Ingenieur gemeinsam entwarfen. So zeichnet die Jury Chris-tian Penzel und Martin Valier nicht nur für ihre rundum überzeugende Lö
sung einer gewöhnlichen Bauaufgabe aus, sondern auch für die vorbild-
lich enge Zusammenarbeit der beiden Disziplinen.TramdepotBolligenstrasse 58, Bern–  Bauherrschaft: Bernmobil, Städtische Verkehrsbetriebe Bern–  Generalplaner: P...
Tramdepot Bern: Schmuckes Gleichgewicht

Ein grosses Dach über Schienen, durch das Licht hineinfällt: Ein Tramdepot 
ist keine Bauaufgabe, von der Architekten träumen. Der erste Blick auf das expressive Exemplar in Bern weckt denn auch Formalismusverdacht. Die Jury der «Besten 2011» begründet, warum das Projekt den Goldenen Hasen in der Kategorie «Architektur» gewonnen hat.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.