Wunderland

Das Designstudio Kueng Caputo hat ein Bürogebäude in Winterthur in ein farbgewaltiges Schulhaus verwandelt, das die Lernenden ins Zentrum stellt. Dafür wird es prämiert mit dem Hasen in Gold.

Fotos: Paola Caputo

Das Designstudio Kueng Caputo hat ein Bürogebäude in Winterthur in ein farbgewaltiges Schulhaus verwandelt, das die Lernenden ins Zentrum stellt. Dafür wird es prämiert mit dem Hasen in Gold.

In Winterthur steht eine der am stärksten wachsenden Schulen der Schweiz: das Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen, kurz ZAG. Es unterrichtet jährlich 3500 Lernende und Studierende von Pflegeberufen. Anstelle mehrerer kleiner Standorte sollte daher in Bahnhofsnähe ein neues Bildungszentrum entstehen.  Der Kanton Zürich mietete ein Bürogebäude aus den 1990er-Jahren an. Es ist im Besitz der UBS und umfasst sieben ober- und vier unterirdische Etagen, ausserdem zehn Wohnungen. Das Architekturbüro Bednar Steffen erhielt von der Eigentümerin den Auftrag, das Büro zum Schulhaus umzubauen. 34 Unterrichtszimmer, Gruppen-, Sport- und Aufenthaltsräume, Auditorien, eine Aula und eine Mensa sollten darin Platz finden.  Weil sich der Kanton und die ZAG-Leitung für die Mensa eine unkonventionelle Atmosphäre wünschten, baten sie das Designstudio Kueng Caputo, einen Vorschlag auszuarbeiten. Die Designerinnen haben das Konzept einer offenen Piazza entwickelt, die sich zwischen Bibliothek und Cafeteria ausdehnt. Nach und nach führten Gespräche zu weiteren Aufträgen, bis das Duo schliesslich den gesamten öffentlich nutzbaren Raum, die Sporträume und die Oberflächen der Schulzimmer gestaltet hat.  Linoleum und Glasfasertapete waren zu diesem Zeitpunkt bereits definiert. Daher kombinierten die Designerinnen Farbtöne von europäischen Linoleumproduzenten, mischten Dispersion an, testeten wochenlang Flächen, verwarfen Farben und strichen neu. So ist eine Matrix aus 61 Farben entstanden, die Wände, Böden, Leisten und gewisse Möbel bedecken. Die sorgsam austarierten Farbkombinationen zeigen, welche Kraft in ihnen liegt: Je nach Etage tauchen Licht und Böden die Zimmer in völlig unterschiedliche Atmosphären – mal warm und aktivierend, mal kühl und beruhigend. Dadurch verändern sich die Farben so stark, dass man kaum glaubt, dasselbe Lila oder Salbei vor sich ...

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