Die sechzig Studierenden mussten täglich Kompromisse finden und Unstimmigkeiten überwinden. Fotos: ZHAW

Kompromisse, Unstimmigkeiten und Berufseinstieg

Für ihrer Bachelorarbeit planten die Architekturstudierenden der ZHAW einen Universitätscampus in Berlin. Dazu arbeiteten sie eng zusammen, kurz bevor sich ihre Wege trennen.

Die Entwurfsübung in diesem Semester bedeutete gleichzeitig den Abschluss des dreijährigen Studiums an der ZHAW. Für die Bachelorarbeit planten und entwickelten die knapp sechzig Studierenden gemeinsam einen neuen Stadtteil mitten in Berlin, einen Universitätscampus mit sechs Fakultäten. Dort sollte geforscht und gelehrt, aber auch gewohnt und gelebt werden. Wir verfolgten dabei das Ziel, ein innerstädtisches und durchmischtes Quartier mit hoher Durchlässigkeit zu schaffen. Die hybriden Nutzungen der einzelnen Gebäude waren von zentraler Bedeutung. Neben der Erarbeitung des eigenen Entwurfes galt es ein gemeinsames städtebauliches Konzept zu erarbeiten und weiterzuentwickeln. Für das individuelle Projekt setzten wir uns mit den Raumprogrammen auseinander und vertieften Aspekte des Tragwerkes, der Haustechnik und der Konstruktion. Gleichzeitig mussten wir unsere Entwürfe mit Blick auf den Masterplan des Universitätscampus mit den Entwürfen unserer Kollegen abstimmen. Diese gegenseitige Absprache stellte eine zusätzliche, grosse Herausforderung dar, harzte es manchmal doch schon beim eigenen Projekt. Die sechzig Studierenden mussten täglich Kompromisse finden und Unstimmigkeiten überwinden. Denn schliesslich sollte der Campus als Ganzes gedacht werden. Die Aufgabenstellung der Bachelorarbeit stellte uns somit vor vielfältige Probleme: Von der Bearbeitung städtebaulicher Fragestellungen über ensemblefähige Fassadengestaltungen bis hin zum konstruktiven Detail des eigenen Entwurfes.

Nach unzähligen Arbeitsstunden und etlichen Tischkritiken und Besprechungen vor dem gemeinsam erstellten Gesamtmodell, hat das Semester und damit das Bachelorstudium ein Ende genommen. Die letzten Plotter sind verstummt, der Leim ist getrocknet und die Arbeitsplätze samt überlebenswichtiger Kaffeemaschine sind geräumt. Nach drei gemeinsam durchlebten Jahren trennen sich die Wege. Die Mehrheit wagt an diesem Punkt den Berufseinstieg, während ein kleiner Teil den Masterstudiengang anhängt. 

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