Das Lehrgebäude HIL auf dem Hönggerberg: Sitz des Departements Architektur der ETH Zürich. Fotos: Roland zh via Wikimedia Commons

Am Architektur­departement die Transparenz fördern

‹Architektura›, der Fachverein der Architekturstudierenden der ETH Zürich, will mit einer Initiative das Wohlbefinden der Studentinnen fördern. Co-Präsident Miro Kiener erklärt, wie der Verein vorgeht.

Die architektura ist der Fachverein der Architekturstudierenden an der ETH Zürich. Es ist unsere Aufgabe, die Interessen der Studierenden gegenüber der Schule zu vertreten und gleichzeitig das Studienleben aufzuwerten. Dazu betreiben wir einerseits einen grossen Aufwand zur Veranstaltung von Events aller Art und haben andererseits hohe Ansprüche an unsere Arbeit in einer Vielzahl hochschulpolitischer Geschäfte und Gremien.

Im letzten Jahr haben wir so viele Partys, Apéros, Talkrunden und sonstige Studierendenprojekte unterstützt wie nie mehr seit der Pandemie. Diese Veranstaltungen sind für die Studierenden direkt sicht- und erlebbar. Nicht umsonst sind das die Grundpfeiler aller Fachvereine an der ETH. Sind diese einmal stabil, können wir im Hintergrund guten Mutes politisieren. Doch dazu mussten wir zuerst (und müssen auch weiterhin) die inneren Dynamiken des Departements verstehen. Die eigenen Sitzungsprotokolle lesen ist eine Sache, die Geschäftsordnung des D-ARCH eine andere. Zu verstehen, was das alles genau für uns als Studierendenvertretung bedeutet, nochmals eine ganz neue. Heute, – unzählige Seiten Reglementarien, allerlei Absprachen und eine gutes Stück Erfahrung später – sind wir zuversichtlich, dass wir aus einer gut informierten Position verhandeln und die Studierenden für unser politisches Engagement sensibilisieren können.

Unsere ständigen Bemühungen für die beiden kommenden Semester sehen vor, die Studierenden kontinuierlich über unsere Geschäfte und unsere Vorstösse zu informieren. Dazu hat das Präsidium das Format ‹architektura initiatives› lanciert, in dessen Rahmen verschiedene hochschulpolitische Kampagnen wöchentlich kommuniziert werden. Der wichtigste erste Schritt heisst ‹Transforming Transparency›,ein Unterfangen mit grosser Tragweite für das ganze Departement, von den Professuren über die Assistierenden bis zu den Studierenden. Es ist uns als Fachverein ein grosses Anliegen, zu intervenieren, wo Entscheide bisher undurchschaubar und Prozesse schwammig waren. Dies betrifft unter anderem kurzfristig die Berufung von Gaststudios oder die Vergleichbarkeit und Nachvollziehbarkeit in der Benotung von (bestehenden) Entwurfsstudios, aber insbesondere die Professurenplanung als längerfristige strategische Entwicklung (des Departements). Die architektura hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Abläufe zu verstehen und diese Prozesse niederschwellig zu kommunizieren. Wir wollen die Studierenden über den derzeitigen Stand der Dinge umfassend aufklären, um kontinuierlich Vertrauen zu fördern. Dies ist im gegenseitigen Interesse der Studierendenschaft und des Dean’s Office und insbesondere dessen Koordinator, der uns dabei zuvorkommend unterstützt, was wir sehr schätzen.

Abschliessend möchte ich deutlich machen, dass alle hochschulpolitischen Studierendenvertretungen Sitzung für Sitzung und Konferenz für Konferenz grossen Mut und grosse Resilienz in diesen exponierten Situationen aufbringen. Ständig müssen wir uns, unsere Ansprüche oder gar unsere Rollen hinterfragen und reflektieren und doch immer proaktiv und umgänglich bleiben. Das ist eine grosse Belastung im Alltag dieses herausfordernden Studiums. Mein Dank gilt all jenen, die bisher und auch zukünftig in der Hochschulpolitik und im Verein aktiv sind, damit wir den Studierenden das Gefühl geben können, dass ihre Interessen tatkräftig vertreten werden.


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