Welchen Tourismus im Klöntal?

Der Eigentümer will das Hotel Rhodannenberg am Klöntalersee neu bauen. Im offenen Projektwettbewerb ging es um die Einbettung in die Landschaft. Darüber schwebte die Frage nach dem Tourismus im Glarner Hochtal.

Fotos: Bildarchiv ETH-Bibliothek

Der Eigentümer will das Hotel Rhodannenberg am Klöntalersee neu bauen. Im offenen Projektwettbewerb ging es um die Einbettung in die Landschaft. Darüber schwebte die Frage nach dem Tourismus im Glarner Hochtal.

Am Tag der Ausstellungseröffnung hängt ein grauer Himmel über Glarus, der Rhodannenberg liegt im Nebel. Das Ergebnis des offenen Wettbewerbs mit den 33 Beiträgen stösst auf reges Interesse – auch bei der Bevölkerung. Der Rhodannenberg sei für viele eine emotionale Sache, sagt Hans Peter Spälti, Departementsvorsteher Bau und Versorgung der Gemeinde Glarus. Das Naherholungsgebiet um den Klöntalersee ist zweifellos schön und darum beliebt bei der lokalen Bevölkerung und den Menschen aus den nahen Ballungsräumen. An Sommertagen staut sich der Verkehr auf der Klöntalerstrasse. Die Landschaft ist nicht im Bundesinventar aufgeführt, geschützt sind punktuelle Elemente wie die Trockenwiese und Weide neben dem Wettbewerbsperimeter und das nahe Seeufer als Amphibienlaichort. Weg vom Tagestourismus Eine verträgliche touristische Nutzung des Klöntals ist unbestritten. Der kantonale Richtplan spricht vom Erneuerungsbedarf bei der Infrastruktur und möchte am Klöntalersee einen nicht anlageorientierten und naturnahen Tourismus. Die Bauordnung der Gemeinde hat für den Rhodannenberg eine Tourismuszone als Sonderbauzone geschaffen. Tourismus hat im Klöntal Tradition: Schon in den 1850er-Jahren empfing das Kurhaus Richisau weiter hinten im Tal Gäste zur Molkenkur. Nahe dem heutigen Rhodannenberg erstellte 1862 die Gemeinde Netstal die Wirtschaft ‹ Seerüti ›. Nach der Seestauung wurde 1911 ein neuer Gasthof eröffnet, 1984 folgt der Neubau des Hotels Rhodannenberg der Architekten Zweifel + Leins. Nach den Fusionen verkaufte die neue Gemeinde Glarus ihre Gasthäuser. Heute ist André van Sprundel, der Sohn des ehemaligen Pächterpaars, Eigentümer des Hotels. Er legte ein Projekt vor, das nicht nur Tagesgäste im Sommer bedienen, sondern mit einer Seminarnutzung einen Ganzjahresbetrieb ermöglichen will. Damit stiess er den Prozess an, der zum von der Gemeinde verlangten Wett...

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