Seit 50 Jahren prägt die filigrane, rostrote Stahlfassade die Zugeinfahrt in Basel. Nun entwickeln Post und SBB aus dem gleisüberspannenden Gebäude ein Megaprojekt. Eine städtebauliche Kritik.
Grossform statt Magistrale am Basler Nauentor
Seit 50 Jahren prägt die filigrane, rostrote Stahlfassade die Zugeinfahrt in Basel. Nun entwickeln Post und SBB aus dem gleisüberspannenden Gebäude ein Megaprojekt. Eine städtebauliche Kritik.
Insgesamt sollen auf der grossen Platte über den Gleisen sowie am «Festland» über 100'000 Quadratmeter Geschäfts- und Wohnflächen entstehen. Der Wohnanteil beträgt mindestens 36'000 Quadratmeter, ein Drittel davon preisgünstig, und 350 Parkplätze sind geplant. Angesichts des steigenden Leerstands von Büroflächen in Basel erstaunt der tiefe Wohnanteil. Ebenfalls unverständlich ist im Hinblick auf die Verkehrswende die Planung eines Parkhauses am zentralsten Basler Bahnhof.
Bebauungsplan Eine 2012 durchgeführte Testplanung hatte zu einem Bebauungsplan von Morger Partner geführt. Dieser sah ein zusammenhängendes Gebäudevolumen mit drei Hochhäusern vor. Eine mittig angelegte Magistrale von hintereinandergeschalteten Höfen sollte das riesige Gebäudevolumen aufbrechen, die Quartiere besser verbinden und einen belebten Strassenraum für die Wohnungen schaffen. Der enormen Komplexität des Projekts über den Gleisen wurde 2022 ein umfangreicher Studienauftrag gegenübergestellt. Per Präselektion wurden fünf Teams ausgewählt, die rund ein Jahr lang an der Aufgabe tüftelten. Um eine Arbeitsteilung in Wettbewerbs- und Ausführungsbüro zu verhindern, umfasste jedes Team drei Büros. Der Aufwand war entsprechend immens und übertraf die Vergütung um ein Vielfaches.
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Einheitliche Grossform Das Team um BRUTHER schafft mit dem siegreichen Projekt eine Grossform mit einheitlicher Gestaltung, die nur in Ost-West-Richtung durch eine verbreiterte Postpassage geöffnet wird. Auf die nordsüdlich verlaufende Magistrale hat das Team verzichtet und die Quartiersverbindung als reine Verkehrsfläche an den Rand verschoben. Die öffentlichen Nutzungen werden im nördlichen «Festland» der Postparzelle konzentriert, die Wohnungen in den Hochhäusern. Die überdachte Postpassage soll als zentraler Erschliessungsraum aller Nutzungen dienen und fÃ...
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