Das Ende einer Glaskiste

2021 gewinnt Pascal Flammer den Wettbewerb für den ‹Campus Platztor› in St. Gallen. Nach mehr als zwei Jahren stoppt der Kanton die Planung. Warum das 207-Millionen-Projekt gescheitert ist.

2021 gewinnt Pascal Flammer den Wettbewerb für den ‹Campus Platztor› in St. Gallen. Nach mehr als zwei Jahren stoppt der Kanton die Planung. Warum das 207-Millionen-Projekt gescheitert ist.

Ein Erklärungsversuch Drei Kantonsbaumeister haben sich inzwischen schon mit dem ‹Campus Platztor› befassen müssen. Kaum im Amt, liess Erol Doguoglu, der aktuelle Leiter des Hochbauamts, im Mai 2023 die Planung für ein neues Universitätsgebäude temporär unterbrechen. Dann, nachdem er den aktuellen Stand des Projekts von der einstigen Wettbewerbsjury nochmals beurteilen liess, stoppte er das Projekt ganz. Im September teilte der Kanton St. Gallen mit, er wolle den Zuschlag an den Wettbewerbsgewinner widerrufen. Oder klarer ausgedrückt: Planungsstopp und Neuausschreibung. Die Gründe teilt er den Medien nicht mit. Es ist nur von «verschiedene Ursachen» die Rede. Zwar stempelt der Kanton den Architekten nicht direkt zum Schuldigen, aber doch indirekt mit Aussagen wie «Defizite hätten durch das Architekturbüro behoben werden sollen» und «leider gelang die Weiterentwicklung nicht». Zudem habe sich, so der Kanton in seiner Mitteilung, das offene Verfahren für den Architekturwettbewerb rückblickend als nicht zielführend erwiesen. Wirklich? Wurm frisst sich rein Schon der Wettbewerb lief nicht rund, obwohl der Kanton zur Vorbereitung Testplanungen von Staufer & Hasler und Diener & Diener ausarbeiten liess. Vorbild waren die historischen Stadterweiterungen im Westen der Stadt, jetzt sollte es auch im Osten grossmassstäblich werden. Das Hochbauamt, noch unter Leitung von Werner Binotto, wusste, hier am Rand der Altstadt würde eine grosse Kiste hinkommen. Denn die Universität wollte und will 14'000 Quadratmeter Hauptnutzfläche für 3000 Personen, flexibel nutzbar. Der Projektwettbewerb war im offenen Verfahren für Generalplanerteams ausgeschrieben. Obwohl der Wettbewerb enorm aufwendig war, kamen 59 Eingaben zusammen. Dann kam Corona. Die Jurierung fand digital statt, und der wettbewerbserfahrene Binotto ging in Pension. Grosse Gräben taten s...

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