Bescheiden zum Gewinn

Die meisten Abgaben enttäuschen beim Wettbewerb für das Betriebsgebäude der Seepolizei in Oberrieden. Weniger ist mehr, haben sich zum Glück Bischof Föhn Architekten gedacht.

Die meisten Abgaben enttäuschen beim Wettbewerb für das Betriebsgebäude der Seepolizei in Oberrieden. Weniger ist mehr, haben sich zum Glück Bischof Föhn Architekten gedacht.

Vielversprechend war das Verfahren: eine überschaubare Aufgabe, am See gelegen, als offener Wettbewerb ausgeschrieben. Der Kanton Zürich wünschte sich «darüber hinaus die Eingabe von Leuchtturmprojekten, die prototypische Beiträge zum innovativen, nachhaltigen Bauen liefern». Darum berief man Barbara Buser als Re-Use-Spezialistin in die Jury. Aber auch – und das ist die wohlüberlegte andere Seite dieses Wettbewerbs – Meinrad Morger und Niklaus Graber, die offensichtlich als architektonisches Gewissen walten sollten. Das Betriebsgebäude der Seepolizei stammt übrigens von Jakob Eschenmoser (1908–1993), der für seine SAC-Hütten bekannt ist, weniger für seine Polizeibauten. Das Haus ist also zu gut, um es zu schleifen, aber zu wenig gut, um es integral zu erhalten. Man darf und soll mit dem Haus arbeiten. Grosse Hoffnung, grosse Enttäuschung Der Kanton hat also den Wettbewerb vorbildlich ausgeschrieben und durfte auf neue Ideen hoffen, wie Planer*innen CO2 sparen, ohne dabei die Architektur zu vernachlässigen. Doch die Ausstellung der Eingaben zeigte ein enttäuschendes Resultat. Erstens wagten sich nur 14 Büros an die Aufgabe – immerhin, werden nun viele sagen, genug Projekte, um aus einer Palette an Lösungen auswählen zu können. Aber: Die Ideen zur Nachhaltigkeit muss man auf den Abgabeplänen suchen, und meist sind es nur – wohlwollend ausgedrückt – Bekenntnisse. ###Media_2### Man könnte sie auch Floskeln nennen, wahrscheinlich von der letzten Abgabe kopiert. Auch fallen die enormen Unterschiede der Gipsmodelle auf. Haben wirklich alle mit dem gleichen Raumprogramm gearbeitet? Fast alle Projekte scheitern schon am bestehenden Bau. Sie überformen ihn, wollen ihn unbedingt neu gestalten. Zu forciert stören sie das Gleichgewicht der bestehenden Komposition. Lieber Kerze als Leuchtturm Zum Glück gab es noch das Projekt von Bisch...

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