Ein neues Heimatbuch für ­Schlieren

Von 2005 bis 2020 wurde die Stadt Schlieren fotografisch dokumentiert. Die Projektleiterin Meret Wandeler erläutert die packende Wirkung der Aufnahmen.

Fotos: Fotografische Langzeitbeobachtung Schlieren

Von 2005 bis 2020 wurde die Stadt Schlieren fotografisch dokumentiert. Die Projektleiterin Meret Wandeler erläutert die packende Wirkung der Aufnahmen.

Der Wälzer ‹Stadtwerdung im Zeitraffer› ist in Kürze zu einem meiner Lieblingsbücher geworden. Das braucht wohl etwas Erklärung, denn die gut 1100 Fotografien zeigen nichts anderes als Schlieren, die Stadt vor den Toren der Stadt Zürich. Allerdings ist dieses Schlieren seit 2000 von rund 13 000 auf rund 19 000 Einwohnerinnen und Einwohner angeschwollen – ein stürmischer Wandel. Die Aufnahmen sind im Rahmen des Forschungsprojekts ‹Fotografische Langzeitbeobachtung Schlieren 2005–2020› entstanden, das Meret Wandeler und Ulrich Görlich an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) konzipiert und gemeinsam mit einem Team realisiert haben. Ausgangspunkt war das Stadtentwicklungskonzept STEK I, erarbeitet von Schlieren und dem Planungsbüro Metron. Das Projekt sollte den vom STEK beabsichtigten und gelenkten Wandel sichtbar machen. Alle zwei Jahre wurde dasselbe Motiv fotografiert, zuerst an 63, später an 69 Standorten, die Wandeler und Görlich im Austausch mit der Stadt und Metron bestimmt hatten. Die zweite Beobachtungsebene bilden Detailfotografien alle fünf Jahre.   ###Gallery_1### Obwohl dokumentarisch, gehen die Bilder unter die Haut. Da wurde in den 15 Jahren lediglich eine Fassade gestrichen, dort wuchs ein ganzer Stadtteil aus dem Boden. Es gibt keinen räumlich-gestalterischen Entscheid, den die fotografische Langzeitbeobachtung nicht über kurz oder lang sichtbar gemacht hat. Dass man diese Entscheide als Raumplanerin oder Architekt den Bildern ablesen kann, erhöht die Intensität der Betrachtung zusätzlich. ‹Stadtwerdung im Zeitraffer› besteht aus zwei Bänden: Der ‹Archivband› mit acht Aufnahmen pro Standort dient der Vertiefung in den Wandel. Der ‹Essayband› sortiert das Material nach mehreren Kategorien, um es zugunsten vielschichtiger Aussagen bis auf den letzten Tropfen auszuwringen. Mit den Detailserien wird er zur Hommage an Schlier...

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