Dies ist eine Geschichte aus der Zukunft, erzählt im Jahr 2050: Wie man in Biel aus einem Abbruchobjekt ein durchmischtes und lebendiges Stück Stadt schuf.
Die zweite Bieler Altstadt
Dies ist eine Geschichte aus der Zukunft, erzählt im Jahr 2050: Wie man in Biel aus einem Abbruchobjekt ein durchmischtes und lebendiges Stück Stadt schuf.
Fotos: Silvain Monney (Illustration)
Es war einmal ein Spital. Das lebte von 1930 bis 2020. Dann starb es den langsamen Tod durch Verkehrserstickung, genauer, es wurde aufgegeben, weil es so schlecht erreichbar war. Ein Neubau in der Ebene war besser zugänglich und ersetzte das Konglomerat der Spitalbauten oberhalb der Stadt Biel. Was tun mit den Altbauten im Beaumont? Das war die grosse Frage in den 2020er-Jahren. Das Spital ist eine Stadt Zurückgeblieben waren das Gebäudekonglomerat und eine Hypothek. 55 Millionen Franken sei das Grundstück wert, hatte die Beratungsfirma Wüest Partner, heute Nice Intentional Ltd., ausgerechnet. Diese 55 Millionen setzte die Spitalzentrum Biel AG (SZB) in ihre Rechnung, sie sollten der Finanzierung des 200-Millionen-Neubaus dienen. Man dachte mit Immobilienverstand: Das Spital abreissen und auf der Tabula rasa, dem blankgeputzten Tisch, Neubauten hinstellen. Die Lage ist hervorragend – ein Balkon gegen Süden und erst noch mit Alpenblick.
Doch es gab schon in den 2020er-Jahren Leute, die von Abbruch wenig hielten. Zum Beispiel diejenigen aus der Architekturabteilung der Berner Fachhochschule, die damals von Burgdorf zurück nach Biel zog, und das mit ihr verbündete Stadtlabor. Die fanden schon bald heraus: Das Spital ist eine Stadt. Dieser Satz aus dem Jahr 2023 enthielt bereits alles, was noch kommen würde. Das Konglomerat Spital ist so vielfältig und in so vielen Etappen gewachsen wie eine Altstadt. Wir müssen diesen Komplex nicht als eine Ansammlung von Gebäuden betrachten, sondern als die zweite Altstadt von Biel, eine aus dem 20. Jahrhundert. Sie untersuchten die Geschichte des Spitals und schrieben als Essenz die ‹kurze Geschichte der Stadt Beaumont›.
Erhalten, was ein Eigenleben hat Eine Altstadt reisst man nicht ab. Man baut sie um und aus. Nicht wegen der vernichteten grauen Energie allein muss man das, was da ist, grundsätzlich stehen lassen, sondern besonders...
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