Mäckler will die Leser auf die Spur von funktionierenden Stadträume bringen, schreibt Frank Peter Jäger.

Stadträumen auf der Spur

Christoph Mäcklers ‹Handbuch für Stadtbaukunst› ist ein reich illustrierter Atlas von urbanen Räumen. Der Architekt versteht Stadtgestaltung allerdings in erster Linie als ästhetische Komposition.

Ein Städtebau-Handbuch mit suggestiver Schwarzplan-Ästhetik zu publizieren, in der Art jener zwischen 1890 und 1930 publizierten Beispielsammlungen eines Camillo Sitte, Cornelius Gurlitt oder Raymond Unwin – ist das im Jahr 2022 zeitgemäss? Kann man heute, wo die Planung städtischer Räume in jeder Hinsicht mehrdimensional angelegt und klimatauglich sein muss, Stadtgestaltung noch auf Komposition und Ästhetik reduzieren? Ja, man kann – muss sich dann aber wohl der Kritik stellen, viele Gesichtspunkte heutiger Stadtgestaltung unberücksichtigt zu lassen. Der Frankfurter Architekt Christoph Mäckler, neben seinen Bauten vor allem bekannt durch sein Wirken als streitbarer Direktor des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst, hat gemeinsam mit der Architektin Claudia Roth nach mehrjähriger Arbeit ein Handbuch für Stadtbaukunst herausgebracht. Es besteht aus vier grossformatigen Bänden mit insgesamt 516 Seiten, die in einem Schuber stecken und 4,6 Kilogramm auf die Waage bringen. Ihre Gliederung folgt der Raumtypologie der Stadt: Hofräume, Platzräume, Strassenräume. Der erste, in die Gestalt der europäischen Stadt einführende Band, ist schlicht mit «Stadträume» betitelt.   In den Bänden Hofräume, Platzräume, Strassenräume werden insgesamt 53 Plätze sowie je knapp 40 Strassen- und Hofräume in deutschen Städten vorgestellt – begleitet von Essays zum Thema, etwa von Mirjam Schmidt, oder den früheren ETH-Professoren Werner Oechslin und Vittorio Magnago Lampugnani. Einen Schwerpunkt legt das Werk auf historische und gründerzeitliche Stadträume. Darunter einige wohl erstmals dokumentierte Beispiel aus Süddeutschen Städten, am ehesten vergleichbar mit den historischen Zentren Schweizer Städten. Dazu kommen Planungen der Neuen Sachlichkeit sowie einzelne Projekte der 1980er Jahre und der Gegenwart. Die zu Beginn gestellte Frage lässt sich vor dem Hintergrund ...
Stadträumen auf der Spur

Christoph Mäcklers ‹Handbuch für Stadtbaukunst› ist ein reich illustrierter Atlas von urbanen Räumen. Der Architekt versteht Stadtgestaltung allerdings in erster Linie als ästhetische Komposition.

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