Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich will am zentralen Standort im Zürcher Kreis 5 bleiben. Deshalb muss sein Lager schwerste Lasten stapeln. Über hohe Baukultur und anachronistische Bestellungen.
Lage, Lage, Lager
Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich will am zentralen Standort im Zürcher Kreis 5 bleiben. Deshalb muss sein Lager schwerste Lasten stapeln. Über hohe Baukultur und anachronistische Bestellungen.
Fotos: Peter Tillessen
Im vergangenen Jahr verbeugten sich Eisbären, Pinguine und Robbenbabys vor den Zürcherinnen und Zürchern. Von Plakatwänden herab liess uns das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich ausrichten: «Das Klima dankt». Das EWZ, eine Dienstabteilung der Stadt Zürich, trägt laut Pressemitteilung massgeblich dazu bei, dass Zürich als ‹Energiestadt Gold› zu den Top 5 der Schweiz gehört. Dieses grüne Image widerspiegelt auch das neue Zentrallager gegenüber dem Toni-Areal. Mit 50 Metern Länge, 30 Metern Breite und 20 Metern Höhe ist es Teil des Werkhofs Herdern. Das fast fensterlose Gebäude ist zwar ein Elefant, aber ein grüner: Die Fassaden bestehen aus unbehandelter Douglasie aus nahen Wäldern, auf dem Dach spriessen üppig Gräser, und vor der Ostseite beginnen Pflanzen, an drei schrägen Masten hochzuklettern. Liebes EWZ, das Klima dankt.
Betritt man aber das Innere des Zentrallagers, wird aus dem Elefanten ein Mammut. Beton, wohin man schaut. Bei einem Industriebau nicht aussergewöhnlich – hier ist es allerdings viel, sehr viel Beton: Stützen, Wände und auch die hohen Deckenbalken, die sich dicht an dicht über die gesamte Länge der Halle spannen. Wie passt das zur äusseren Holzhülle? Wie passen Eisbären und Klimaverantwortung zur absurden Menge an Stahlbeton und zu grauer Energie und Treibhausgasen dahinter? Wie passt Grün zu Grau? Die einfache Erklärung geht so: Über den zwei Hallen befinden sich weitere Hallen. Im Zentrallager stapeln sich Räume, in denen extreme Lasten lagern – wodurch sich die Anforderungen ans Tragwerk vervielfachen. Wäre das nicht anders gegangen? Und welche Rolle spielen architektonische Vorstellungen bei dieser Lösung?
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Logistik und Lasten, Hierarchien und Reliefs
Der Werkhof Herdern sei das Herzstück des Zürcher Stromnetzes, liest man beim EWZ (siehe auch unten: ‹Chronik einer Standortbestimmung›). Umbau und E...
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