Gartendenkmalpflege und Naturschutz gehen zusammen - wie genau, zeigte eine Tagung am 25. Oktober in Rapperswil. Die Reise führte von artenreiche Wiesen über Mammutbäume, Trockenheitsschäden zu Pflegeplänen.
Seit 30 Jahren gibt es die BSLA-Fachgruppe Gartendenkmalpflege – Grund für eine Jubiläumstagung, die am 25. Oktober an der Ostschweizer Fachhochschule OST in Rapperswil stattfand. Gründe für die Tagung zum Thema gibt es auch sonst genug: Heute wie damals wird um den Umgang mit historischen Gartenanlagen debattiert und die Geschichte zeigt verschiedene Arten des Umgangs damit. In Zeiten der Biodiversitäts- und Klimakrise stellen sich auch bei historischen Gartenanlagen verschiedene Fragen. Wie lassen sie sich in die Zukunft führen? Welche Pflanzenarten sind geeignet, wenn es wärmer wird? Welche Anforderungen an die Nutzung der Anlagen gibt es heute, und wie sind sie mit der historischen Substanz zu vereinbaren?
Vor vollem Saal wurde präsentiert und diskutiert. Auftakt war ein kurzer historischer Abriss, präsentiert von Susanne Karn und Sven Reithel, mit dem Fazit, dass Denkmalpflege und Naturschutz nicht nur Traditionen teilen, sondern sich oft auch hervorragend ergänzen. Anschliessend führte Annemarie Bucher (Kunsthistorikerin, ZhdK) ins Verhältnis von Gartendenkmalpflege und Ökologie ein. Sie verglich das Ausloten von Natur, Kultur und Schutz mit einem Eisberg: «Man sieht immer nur den Teil davon, der aus dem Wasser ragt. Je nachdem wird eine der drei Perspektiven prominenter». Die im Wasser versteckten sechs Siebtel des Eisbergs liessen sich nur im transdisziplinären Dialog erkunden. Was dem aber im Weg stehe, sei die Trennung der Sphären Natur und Kultur, die trotz vieler Versuche, sie zu überwinden, immer noch vorherrsche. Aber eigentlich hat man es heute mit hybriden Konstruktionen zu tun, mit Natur-Kulturen, die beides zugleich sind. Bei Natur- und Denkmalschutz gehe es ausserdem um Pflege. «Pflegearbeit, also care, wird unterschätzt und als reproduktiv, nicht produktiv gesehen», so Bucher. Doch ermöglicht nicht der stete Unterhalt das Neue? Und wie vereine...
Alte Gärten bergen biodiverse Schätze
Gartendenkmalpflege und Naturschutz gehen zusammen - wie genau, zeigte eine Tagung am 25. Oktober in Rapperswil. Die Reise führte von artenreiche Wiesen über Mammutbäume, Trockenheitsschäden zu Pflegeplänen.
30.10.2024 15:47