Elisabeth Langsch vor ihrem Wandrelief, das sie 1980 fürs Lehrerinnenseminar in Pfäffikon realisieren konnte.
Elisabeth Langsch war vieles: Eine unerschrockene Keramikerin, eine warmherzige Lebefrau, eine elegante Dame und immer eine «Wucht». Am 5. Mai ist die Künstlerin im 92. Lebensjahr verstorben.
Elisabeth Langsch war in ihrem langen Leben vieles: Eine unerschrockene Keramikerin, eine kraftvolle Lebefrau, eine elegante ältere Dame – «aber immer eine Wucht», wie Mara Tschudi, Co-Herausgeberin der kürzlich erschienenen Monografie, sie im Podcast über die Künstlerin beschrieb.
Geboren wurde Langsch 1933. Sie liess sich 1950 zur Keramikmalerin (Frauen durften damals nicht an die Drehscheibe) ausbilden. Nach Lehr- und Wanderjahren in Frankreich und Italien eröffnete sie 1958 ihre eigene Werkstatt in Kilchberg, später in Zürich. «Für mich gab es keinen anderen Weg als Keramik», erklärte Elisabeth Langsch im Interview mit Mara Tschudi und Sebastian Marbacher. Sie sind, zusammen mit Susanna Koeberle, die Herausgeber der Monografie «Unmittelbar, dringend, ungeduldig. Die gestalterische Unerschrockenheit der Keramikerin Elisabeth Langsch». Weil Langsch aus der Keramischen Fachschule kam, wurde sie (vor allem in Künstlerkreisen) immer als Kunstgewerblerin taxiert. Eine Verortung, gegen die sie vor allem zu Beginn ihrer Karriere ankämpfte. Denn: «Ich wollte bei den Malern und Malerinnen ausstellen», stellte sie im Gespräch unmissverständlich klar. Das konnte sie später auch, sprengte mit vielen Kunst-und-Bau-Arbeiten sogar immer wieder die klassische Objektdimensionen, realisierte Arbeiten wie die drei Meter hohen Musen auf dem Vorplatz der Unitobler in Bern. «Von Anfang an tanzte Elisabeth Langsch aus der Reihe des Fachjargons» beschrieb die Kunsthistorikerin Ludmila Vachtova ihren starken künstlerischen Eigenwillen. Die Architektin Tilla Theus wiederum, für die Langsch mehrere Arbeiten für ihre Bauten realisierte, war fasziniert von Langschs «gestalterischer Unerschrockenheit» und wie «die Farbigkeit und das Material einem Raum neue Wärme» verleihen konnte.
Bis im Juni 2024 kannte ich Langsch und ihr faszinierendes Werk nicht. Ich traf sie an...
«Für mich gab es keinen anderen Weg als Keramik»
Elisabeth Langsch war vieles: Eine unerschrockene Keramikerin, eine warmherzige Lebefrau, eine elegante Dame und immer eine «Wucht». Am 5. Mai ist die Künstlerin im 92. Lebensjahr verstorben.
14.05.2025 11:56