Stresstest a la veneziana

Die 19. Architekturbiennale in Venedig ist eröffnet. Ein Bericht aus der Architekturblase: Empfehlungen und ein erstes Stimmungsbild. Spoiler: Es war heiss, und es war nicht das Wetter.

Fotos: La Biennale di Venezia

Die 19. Architekturbiennale in Venedig ist eröffnet. Ein Bericht aus der Architekturblase: Empfehlungen und ein erstes Stimmungsbild. Spoiler: Es war heiss, und es war nicht das Wetter.

Das Wichtigste an einer Architekturbiennale? Das Essen natürlich! Mit zunehmender Erfahrung der globalen Architekturblase nimmt auch der Anspruch zu. Hiess es früher einfach: Essen auf der Via Garibaldi, heisst es heute im Biennale-WG-Chat: «Hab im Restaurant Pietra Rossa reserviert. Die CoVino-Leute haben verkauft (CoVino ist jetzt nicht mehr so gut) und diesen neuen Laden aufgemacht.» Wir waren dann doch im Alla Madonna. Und natürlich sass am Nebentisch Barry Bergdoll vom MOMA mit anderen wichtigen Kuratorenkollegae, grosses Hallo. Schon beim nachmittäglichen Apéro-Cicchetti hatten wir DIE aus Wien und DEN aus Berlin getroffen. Spritz erbarme. ###Media_2### Hitze und Bäume Doch wer das hier liest, möchte Einweisung, Empfehlung, ein erstes Stimmungsbild. Voilà: Klima ist weiterhin DAS Thema. Allerdings weniger die Frage, wie wir diese Krise noch umbiegen können, sondern, wie wir die Folgen ertragen. Die Folge Nummer eins: Hitze. Einem «Stresstest» setzt uns der Deutsche Pavillon aus: Hitzestrahler in einem Raum, Bäume im gegenüberliegenden für den «Destress». Der Kommentar aus der WG: perfekt gemachtes Schulfernsehen. Der bessere Stresstest gelingt Carlo Ratti, dem Kurator der Hauptausstellung: Im Eingangsraum der Arsenale durchschreitet man eine dämmerschwüle Hitze; über schwarzem Wasser drehen sich die Ventilatoren von Klimaanlagengerippen. In der Ausstellung dahinter beginnt dann der eigentliche Stresstest, später mehr dazu. ###Media_3### ###Media_4### Bäume stehen im Deutschen Pavillon und im Belgischen, auch bei den Mexikanern. Viele andere Beiträge lassen Tomaten oder Algen wachsen. Mal geht’s dabei um eine technologische Lösung eines Problems (Hitze, Ernährung, Ressourcen), im Raum von Mexiko geht es ausserdem um den Erhalt eines Weltkulturerbes: Chinampa ist eine uralte Agroforstwirtschaft von der schon die Venezianer lernten. Aus der Sicht des ge...

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