Im Klanghaus Toggenburg sollen Volksmusik, Klänge und sanfter Tourismus zusammenfinden. Das Haus ist ein begehbares Instrument und das Vermächtnis des Architekten Marcel Meili. Am 24. und 25. Mai ist Eröffnung.
Im Innern des Klangs
Im Klanghaus Toggenburg sollen Volksmusik, Klänge und sanfter Tourismus zusammenfinden. Das Haus ist ein begehbares Instrument und das Vermächtnis des Architekten Marcel Meili. Am 24. und 25. Mai ist Eröffnung.
Fotos: Roland Bernath
Akustisch sei sie wie Blätterwerk, sagt Andres Bosshard über die Ornamentik der Wände. Er hält sich einen orange-weissen Verkehrstrichter an den Mund und ruft durch die offene Tür: «Haaallo!» Die Landschaft bis zum Chäserrugg antwortet mit einem Echo, das 12 Sekunden lang nachhallt. Der Klangkünstler dreht sich um, Trichter, Ruf, diesmal in den Raum hinein. Echo, 1, 2, 3 …. .. . . . ! Wir staunen. Der Klangmagier strahlt unter seinen langen Haaren.
Eine Art Monte Verità sollte es sein, das Klanghaus, von dem Peter Roth so lange geträumt hat. Der ehemalige Lehrer spielt Hackbrett und Free Jazz. Er komponiert Kantaten und Jodellieder und ist der Initiant und langjährige Leiter der Klangwelt, einer regen Stiftung, die die Naturtongesänge des Obertoggenburgs mit anderen Klangkulturen auf der Welt verbinden möchte (siehe ‹Stiftung Klangwelt›). Der heute 80-jährige Musiker kauft ein verlassenes Hotel am Ufer des Schwendisees, geht 2002 zu Peter Zumthor und bittet ihn, dort ein Klanghaus zu entwerfen. Zumthor entwirft – ein Gebäudeensemble? Eine Installation? Der Kanton St. Gallen ist Bauherr und verabschiedet 2007 den Vorentwurf. Doch die Architekturverbände wehren sich gegen den Direktauftrag. Eine Thesenkonkurrenz ohne Programm soll klären, wie sich die Architektur zur Landschaft verhält – und zum Klang.
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Das Echo vom Chäserrugg fliegt über die Moorebene der Schwendiseen. Das Klanghaus steht am Ufer, oberhalb der Dörfer Wildhaus und Unterwasser auf 1150 Metern. Von weitem sieht es aus wie ein Ufo, das auf einem Chalet gelandet ist. Unter seinem flachen, linsenförmigen Dach nimmt es sich zurück, duckt sich in die geschützte Landschaft, schweigt. Doch nähert man sich ihm, wird es lauter: Die konkav-konvexe Fassade zieht mit engem ...
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