Visualisierung

Die Natur als Teil des Geschossplans

Mit einem schlüssigen Projekt gewinnen Knorr & Pürckhauer den Studienauftrag für das Alterszentrum in Diepoldsau.

Das Alters- und Pflegeheim im St.Gallischen Diepoldsau soll um Pflegeabteilungen, eine Demenzabteilung und einen Bereich für betreutes Wohnen erweitert werden. Mit einem geradlinigen Vorschlag konnte das junge Architekturbüro Knorr & Pürckhauer den Studienauftrag für sich entscheiden: das gesamte Alters- und Pflegeheim kommt in einen Neubau, die Alterswohnungen in die jüngste Bauetappe des Altbaus, die älteren Teile des Bestands aber werden rückgebaut. Überzeugen konnte die Idee, weil sich im Verlauf des Studienauftrags gezeigt hatte, dass sich der Bestand nur bedingt für Pflegeabteilungen eignete; ein Neubau, wie ihn Knorr & Pürckhauer vorschlugen, stellte sich sowohl aus betrieblicher als auch wirtschaftlicher Sicht als sinnvoller heraus. Überzeugen konnte aber auch die Architektur: ein kompakter Kubus mit umlaufenden Loggien, der im Beurteilungsbericht als «elegantes, wohlproportioniertes und unaufdringliches Gebäude» gelobt wird. Im Regelgeschoss gruppieren sich jeweils zwei Pflegeabteilungen um ein mittiges Atrium; der umlaufende Korridor weitet sich auf jeder Seite zu einer Raumnische an der Fassade aus. Diese Raumnischen würden als Aufenthaltsorte Intimität und Geborgenheit vermitteln und gleichzeitig einen grossartigen Ausblick in die umliegende Landschaft bieten, schreiben die Architekten: Die Natur werde so selbst zu einem Teil des Geschossplanes.
Befreit von den Einschränkungen des Altbaus hätten sich die Verfasser eine unerwartete Ausgangslage geschaffen, kommentiert die Jury. In seiner konsequenten und architektonisch sicheren Umsetzung formuliere der Beitrag eine ökonomische und für Bewohner und Mitarbeiter vielversprechende Lösung. 

Erweiterung Zentrum Rheinauen, Diepoldsau
Nicht-anonymer Studienauftrag im selektiven Verfahren für die Gemeinde Diepoldsau
Fachjury: Marco Giuliani, Martin Bauer, Carlos Martinez, Regula Hodel, Guido Bartelt
– 1. Rang: Knorr & Pürckhauer Architekten, Zürich, mit Gersbach Landschaftsarchitektur, Zürich
Weitere Teilnehmer:
– Skop Architektur & Städtebau, Zürich, mit david&vonarx landschaftsarchitektur, Solothurn
– 180 Grad Architekten, Heerbrugg, mit OePlan, Balgach
– Gäumann Lüde Von der Ropp Architekten, Zürich, mit Hoffmann & Müller Landschaftsarchitektur, Zürich
– Dorner / Matt Architekten, Bregenz, mit Brunner Landschaftsarchitekten, St.Gallen
– Baumgschlager Hutter Partners, Widnau, mit Noa Landschaftsarchitektur, Zürich
– Alex Buob, Rorschacherberg, mit Monika Pearson-Mächler, Rehetobel
– Haerle Hubacher Architekten, Zürich, mit Balliana Schubert Landschaftsarchitekten, Zürich
– Niedermann Sigg Schwendener Architekten, Zürich, mit Haag Landschaftsarchitektur, Zürich
– Oliv Brunner Volk Architekten, Zürich, mit Fischer Landschaftsarchitekten, Richterswil














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