Visualisierung Gleisraum

Auffällig unauffällig

Nach einer Überarbeitung gewinnen Gut & Schoep den Wettbewerb für die Wohnsiedlung Letzibach D in Zürich-Altstetten. In einem mäandrierenden Längsbau mit Hochhaus sollen 250 Wohnungen Platz finden.

Zwischen Hohlstrasse und Gleisfeld in Zürich-Altstetten erstellt die Stadt Zürich eine neue Wohnsiedlung. Bauträgerinnen sind die städtische Liegenschaftenverwaltung, die Stiftung Alterswohnungen und die Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien. Insgesamt sollen 250 Wohnungen entstehen, was für das 10'000 Quadratmeter grosse Areal eine hohe Dichte bedeutet. Diese lässt sich laut einer Machbarkeitsstudie nur «mit einem gewissen Anteil an Hochhäusern» erreichen. Weil aber die gemeinnützigen Bauträgerinnen an die maximalen Erstellungskosten der kantonalen Wohnbauförderungsverordnung gebunden sind und weil das Bauen in die Höhe bekanntlich teuer ist, muss der «Anteil an Hochhäusern» wiederum aufs notwendige Minimum beschränkt werden. In Architektur übersetzt, ergibt das eine Figur, wie sie die beiden zur Überarbeitung eingeladenen Büros von Gut & Schoep und Esch.Sintzel Architekten vorgeschlagen haben: beide Projekte kombinieren einen achtgeschossigen Längsbau mit einem Hochhaus am östlichen Ende des Areals. Während das Projekt von Esch.Sintzel von der Hohlstrasse zurücktritt und den Strassenraum weitet, lassen Gut & Schoep ihr Volumen s-förmig mäandrieren: es entsteht so ein stadtseitiger Platz vor dem Hochhaus und ein «Wohnhof» genannter Raum zum Gleisfeld. Das auffällig unauffällige Projekt von Gut & Schoep hat sich schliesslich mit einem «vergleichsweise knappen Mehr» durchgesetzt. In dessen nüchternem Auftritt erkennt die Jury eine «gelassene, zeitgemässe Architektursprache». Gelobt werden insbesondere die präzise Setzung und die Qualität der Wohnungen. Auf eindrückliche Weise bringe das Projekt von Gut & Schoep die hohen städtebaulichen und architektonischen Ansprüche mit der Berücksichtigung verschiedener Paramteter («Lärmexposition, Gleisquerung sowie ökologische und ökonomische Aspekte») in Einklang.

Neubau Wohnsiedlung Letzibach D, Zürich-Altstetten
Anonymer Projektwettbewerb im selektiven Verfahren für das Amt für Hochbauten Zürich
Fachjury: Jeremy Hoskyn, Stephan Bleuel, Annette Gigon, André Schmid, Franziska Schneider, Adrian Streich
– 1. Rang: Gut & Schoep Architekten, Zürich mit Neuland ArchitekturLandschaft, Zürich
– 2. Rang: Esch.Sintzel Architekten , Zürich mit Berchtold.Lenzin Landschaftsarchitekten, Zürich
– 3. Rang: pool Architekten, Zürich, mit antón & ghiggi landschaft architektur, Zürich
– 4. Rang: Caruso St John Architects, Zürich, mit Müller Illien Landschaftsarchitekten, Zürich
– 5. Rang: BS+EMI Architektenpartner, Zürich, mit Hoffmann & Müller Landschaftsarchitektur, Zürich
– 6. Rang: jessenvollenweider architektur, Basel,mit August+Margrith Künzel Landschaftsarchitekten, Binningen

Weitere Teilnehmer:

– Rolf Mühlethaler Architekt, Bern, mit w+s Landschaftsarchitekten, Solothurn

– Sergison Bates Architekten, Zürich mit Studio Vulkan Landschaftsarchitektur, Zürich

– Luca Selva Architekten, Basel, mit Schönholzer + Stauffer Landschaftsarchitekten, Riehen

– KilgaPopp Architekten, Winterthur, mit Heinrich Landschaftsarchitektur, Winterthur

– Michael Meier und Marius Hug Architekten, Zürich, mit manoa Landschaftsarchitekten, Meilen

– Meili, Peter Architekten, Zürich, mit Planetage Landschaftsarchitekten, Zürich

Ausstellung vom 14. Mai 2016 - 26. Mai 2016, Mo-Fr 16 -20 Uhr, Sa/So/Pfingsten 14 -18 Uhr, im Pavillon Werd, Amt für Hochbauten Wettbewerbe, Morgartenstrasse 40, 8004 Zürich. Am Donnerstag, 19. Mai bleibt die Ausstellung geschlossen.

close

Kommentare

Kommentar schreiben