Das Wettbewerbslabor wollte und will Veränderungen anstossen.

Das Wettbewerbslabor fordert

Das Schweizer Wettbewerbswesen ist tief in der Planer*innen-DNA des Landes verankert. Darf man den Wettbewerb infrage stellen? Man muss sogar.

Das Ziel des Wettbewerbslabors besteht darin, zusammen zu diskutieren, zu analysieren, kritisch zu bewerten, Schwachpunkte aufzudecken und Lösungsstrategien zu entwickeln – alles im Dienste des Wettbewerbs. Am Wettbewerbslabor 2023 hat der Dialog stattgefunden. Nun gilt es, die Vorschläge in die Tat umzusetzen. Wir sehen folgenden Handlungsbedarf:

1
Wir erkennen die Notwendigkeit der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Wettbewerbs an. Wir wollen uns mit gesellschaftlichen und fachlichen Themen auseinandersetzen, die sich auf die gebaute Umwelt und somit auf das Wettbewerbswesen auswirken, und den Wettbewerb laufend überprüfen.

2
Bei der Weiterentwicklung des Wettbewerbs sind alle relevanten Akteur*innen einzubinden: Planer*innen, öffentliche und private Auslober*innen, Expert*innen, aktive und potenzielle Jurymitglieder, Verfahrensbegleiter*innen und Fachverbände.

3
Bei der Bearbeitung von Wettbewerbsbeiträgen muss der Fokus verstärkt auf der Entwicklung von Konzeptlösungen liegen. Es ist entscheidend, die Fragestellungen auf das Wesentliche zu reduzieren und die heutige Komplexität der meist übertriebenen Anforderungen und Erwartungen erheblich zu verringern.

4
Bestehende Standards müssen erweitert oder für relevante neue Themen entwickelt werden, etwa ein Standard für digitale Verfahren oder für Klimaziele.

5
Auslober*innen sind aufgefordert, den Wettbewerb als Werkzeug für innovative Lösungen zu nutzen. Das erfordert den Mut, neue Verfahren zu testen, einen breiteren Rahmen für Lösungen zuzulassen und das Ergebnis zu verteidigen. Wir laden Auslober*innen ein, konkrete Empfehlungen aus den Laborgruppen zu testen und ihre Erfahrungen am Wettbewerbslabor 2025 zu teilen.

Eine berechtigte Kritik am ersten Labor war, dass wir zu wenig Verbindlichkeit geschaffen, zu wenig Konkretes erreicht haben. Also wie weiter? Am Wettbewerbslabor 2025 wollen wir handfestere Resultate vorweisen. Damit wir die fünf oben formulierten Punkte einlösen können, sollten wir in jeder Verfahrensphase und in jeder Rolle – als Teilnehmer*in, Expert*in, Juror*in, Verfahrensbegleiter*in, Auslober*in – in voller Verantwortung handeln. Diese Verantwortung müssen wir als Antrieb für Neuerungen nutzen, und zwar in jedem einzelnen Verfahren.

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