So soll das Besucher- und Informationszentrum des Deutschen Bundestags aussehen. Fotos: markusschietsch.com

Zürcher in Berlin

Der Architekt Markus Schietsch und der Landschaftsarchitekt Lorenz Eugster gewinnen den offenen Wettbewerb für das Besucher- und Informationszentrum des Deutschen Bundestages.


Jährlich 2,4 Millionen Besucher informieren sich heute in Berlin über den Deutschen Bundestag – in einem Provisorium. In einem zweistufigen offenen Wettbewerb hatten 187 Architekturbüros Vorschläge für einen dauerhaften Ersatz ausgearbeitet. Nun steht der Gewinner fest: Es ist die Zürcher Arbeitsgemeinschaft von Markus Schietsch Architekten und dem Landschaftsarchitekten Lorenz Eugster. Hochparterre berichtete schon gestern Nachmittag knapp (siehe hier). Heute schreib die ‹NZZ›: «Geplant ist ein lichter, mit weissen Säulen gegliederter Glasbau im Tierpark mit einem Fussgängertunnel zum gegenüberliegenden Reichstagsgebäude. Der Ältestenrat des Bundestags hatte den Neubau Ende 2015 beschlossen. Geplant sind neben gastronomischen Angeboten Möglichkeiten zur Information und Kommunikation. Zudem sollen die Sicherheitskontrollen hier stattfinden. Das bisher dafür genutzte provisorische Gebäude vor dem Reichstag könnte entfallen.» Der ‹Tages-Anzeiger› liefert ein paar Hintergrundinformationen: Auch die Berliner 2D+ und rw+ Architekten, die als letzte mit den Zürchern im Rennen waren, hatten «auf Glas als Kontrast zum schweren Reichstagsgebäude» gesetzt und die Zürcher Gewinner seien «bekannt geworden mit dem Elefantenhaus im Zoo».

Weitere Meldungen:


– Winzige Häuschen auf dem Lande: Die ‹NZZ› sieht im Traum von Grossstädtern sowohl die Sehnsucht nach dem einfachen Leben als auch kreative Rückzugsorte, wo Zukunftsideen ausgeheckt werden. Sie fände es sogar interessant, sie «unter dem Aspekt der Kreativitätsforschung zu entwerfen und in freier Natur aufzustellen». Verdichtung, Zersiedlung und Bauen ausserhalb der Zweitzone sind hier kein Thema.

– «Airbnb bringt Feine zusammen», titelt der ‹Tages-Anzeiger› über einen von der Verbänden für Mieter und Hauseigentümer gemeinsam geplanten runden Tisch. Der Hintergrund: Vor allem in Ferienregionen und städtischen Gebieten gibt es immer mehr Wohnungen, die temporär vermietet werden und darum dem Markt entzogen werden. Der Bundesrat will die Untermiete trotzdem nicht gesetzlich einschränken. Man darf gespannt sein auf gemeinsame Analysen und Lösungsansätze.

– Einen Monat bevor die Schweiz über den Nationalstrassenfonds abstimmt, erzählt die ‹NZZ› die Geschichte der Autobahnen und ihrer Finanzierung. Sie meint: Lange schritten das Wachstum von Verkehr und Finanzmittel im Gleichschritt, doch weil sich dies ändert, gelangt das bisherige Finanzierungsmodell «an sein absehbares Ende».

– Nach Werkstadt und Hardfeld stellt der ‹Tages-Anzeiger› heute das dritte und letzte Stadtzürcher SBB-Areal am Gleisfeld vor, das in den nächsten Jahrzehnten umgenutzt wird. Das Areal «Neugasse» liegt am zentralsten unweit der Langstrasse und soll ein neuer Stadtteil mit 900 «zumindest teilweise erschwinglichen» Wohnungen werden, bei dem «die Quartierbevölkerung mitentscheiden darf».

– Subventionen für Zürcher Stadtwohnungen: Die Stadt verdreifacht ihren «Rahmenkredit für die Wohnbauaktion» auf 90 Millionen Franken. Der ‹Tages-Anzeiger› rollt die erwartbaren Parteihaltungen auf und die ‹NZZ› kommentiert die Rekordsumme: «Das Thema Wohnen ist in Zürich mittlerweile so ideologisch besetzt wie der Verkehr».

– 2015 zog der FC Biel in die neue Tissot-Arena. Bis anstelle des alten Stadions eine Wohnüberbauung steht, wird der Verein Terrain Gurzelen eine dreijährige soziokulturelle Zwischennutzung steuern. ‹Der Bund› berichtet.

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