Produktionslandschaft im Umbruch
Hochparterre hat zusammen mit WüestPartner ein Themenheft zum Gewerbehaus herausgegeben. Es bündelt aktuelle Tendenzen – architektonische wie auch ökonomische.
Seife, Gin, Brillen oder Velos werden wieder in der Stadt hergestellt. Ihre hippen Produzenten finden gerne in ehemaligen Industriebauten zusammen, hofiert vom örtlichen Standortmarketing. Die Industrie 4.0 verändert aber nicht nur das Bild der Gewerbetreibenden, sondern vor allem deren Produktionsprozesse. Die Digitalisierung erlaubt individuell angepasste Kleinserien, die Herstellung auf kleineren Flächen, näher bei den Konsumenten. Diese Entwicklung hat zu klug konzipierten Gewerbebauten für urbane Produktion und zu Innovationsparks für Forschung und Entwicklung in der Agglomeration geführt.
Das Themenheft «Neue Räume für das Gewerbe» kommentiert einige dieser neuen Gewerbehäuser und -parks und bündelt aktuelle Tendenzen – auch ökonomische, denn das Gewerbehaus des 21. Jahrhunderts bietet Investoren ein attraktives Diversifikationspotenzial bei guten Renditeaussichten. Weil die Übergänge zwischen Geschäfts- und Industrieimmobilien fliessend sind, fassen wir die Definition des Gewerbehauses in diesem Heft weit. Denn wir glauben, dass das Gewerbehaus der Zukunft die Anforderungen beider Immobilientypen erfüllen muss. Das Heft nähert sich dem neuen Gewerbehaus in fünf Beiträgen: In einem einführenden Text trägt Joris Jehle Zahlen, Fakten und Tendenzen zur urbanen und suburbanen Produktion in der Schweiz zusammen. Julia Selberherr und Cornel Vogel vom Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner zeigen die Details der ökonomischen Perspektive. Ein Katalog versammelt zwölf aktuelle und exemplarische Bauten und Projekte – vom befahrbaren Gewerbehaus Fahrwerk in Winterthur über den 200 000 Quadratmeter grossen Entwicklungs- und Produktionsstandort für Technologieunternehmen uptownBasel in Arlesheim bis hin zur Werkstadt Zürich, die aus den ehemaligen SBB-Werkstätten bis 2035 einen Hub für urbane Produktion machen will. Für die architektonische Einordnung hat Mirjam Kupferschmid fünf Gebäudetypen herausdestilliert. Und die Journalistin Susanna Koeberle hat die Stimmen von fünf Gewerbetreibenden zusammengetragen. Porträtiert hat sie der Fotograf Jules Spinatsch, der auch für die Momentaufnahmen der Areale verantwortlich zeichnet.
Dieser Artikel stammt aus dem Themenheft «Neue Räume fürs Gewerbe», das Hochparterre zusammen mit Wüest Partner herausgegeben hat. Es entstand in Zusammenarbeit mit Senn, uptownBasel sowie Bricks, HIAG, Immobilien Basel-Stadt, Pensimo, Stiftung PWG, SBB Immobilien.