Was übrig bleibt ist das Archivierte, Eingemachte», schreibt der ehemalige Besitzer dieser eingemachten Rose aus Zürich über seine fünfährige Beziehung. Fotos: Historisches Museum Basel

Beziehungs-Endlager

Objekte, die Erinnerungen an eine alte Liebe wecken: Das «Museum of Broken Relationships» versammelt sie. Was als therapeutisches Projekt begann, ist zu einer Wanderausstellung geworden. Nun macht sie in Basel Halt.

Wer hat sie nicht, Objekte, die Erinnerungen an eine zerflossene Liebe wecken, von denen man sich einfach nicht trennen kann? Ein Zagreber Paar hat über ein solches Objekt einen Weg gefunden, ihre schmerzhafte Trennung zu verarbeiten; 2006 gründeten die Künstler Olinka Vištica und Dražen Grubišić in Zagreb das «Museum of Broken Relationships», in dem neben neben ihrem «Honey Bunny» genannten Stofftier Gegenstände aus zerbrochenen Beziehungen von Freunden und später von Unbekannten einen Ort zur Aufbewahrung fanden. Was als therapeutisches Projekt begann, ist zu einer wachsenden Wanderausstellung geworden, die in Metropolen wie Amsterdam, San Francisco, Tokyo oder Manila Gegenstände und Geschichten von Trauer, Wut und Versöhnung ausstellt und sammelt.Nun macht die Ausstellung in Basel im Museum für Wohnkultur Halt – einen idealeren Schauplatz als das Patrizierhaus zum Kirschgarten kann man sich kaum vorstellen. Fast unsichtbar reihen sich einige der hundert ausgestellten Gegenstände in die Dauerausstellung im Wohn- und Geschäftshaus eines Seidenfabrikanten ein. So spielt ein Zinnsoldat einer jungen Frau aus Indiana, den ihr Exfreund für sie gefertigt hat, in einer Vitrine mit historischen Miniaturen, zwischen ovalen Portraitbildern hängt ein Ticket der Olympischen Spiele von 68, zu dem eine Mexikanerin ihren Nachbarn und späteren Exmann einlud und auf einer Bettstätte im Louis XV-Stil liegen Strapsen und brasilianische Playboy-Hefte. So unterschiedlich die ausgestellten Gegenstände sind, so individuell sind auch die Geschichten der Spenderinnen und Spender. Die äusserst persönlichen Texte zu den Exponaten erzählen von gewalttätigen Hass- und leidenschaftlichen Sommerlieben, bewussten Entscheidungen und Schicksalsschlägen, von Krieg und Mauern, aber auch von zerbrochenen Idealen, Rauchstopps, Sektenaustritten und aufgelösten Künstlerkollektiven. Für die Spe...
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Objekte, die Erinnerungen an eine alte Liebe wecken: Das «Museum of Broken Relationships» versammelt sie. Was als therapeutisches Projekt begann, ist zu einer Wanderausstellung geworden. Nun macht sie in Basel Halt.

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