«Unsere eigene Architektur und Tradition»

Die ETH-Professorin Mariam Issoufou Kamara ist eine der gefragtesten Architektinnen Afrikas. Im Interview spricht sie über Lehmbau, lokale Intelligenz und ihr Heimatland Niger.

Die ETH-Professorin Mariam Issoufou Kamara ist eine der gefragtesten Architektinnen Afrikas. Im Interview spricht sie über Lehmbau, lokale Intelligenz und ihr Heimatland Niger.

Sie führen an der ETH eine Professur für architektonisches Erbe und Nachhaltigkeit. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Mariam Issoufou Kamara: Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil des architektonischen Erbes, ob in Europa oder anderswo. Vor der industriellen Revolution mussten wir nachhaltige Gebäude entwerfen, die uns auf natürliche Weise vor den Elementen schützen konnten. Aber als wir in der Lage waren, alles zu mechanisieren, haben wir als Architektinnen aufgehört, darüber nachzudenken. Mit dem Ergebnis, dass die Materialien und die Betriebsenergie der Gebäude einen grossen CO2-Fussabdruck haben und den Planeten verschmutzen. Wir müssen bei der Nachhaltigkeit an die Lehren denken, die wir aus der Vergangenheit ziehen können. Und was können wir lernen? Wir müssen lernen, Bauten zu errichten, die Bestand haben und die wiederverwendet werden können. Anstatt ein Gebäude abzureissen und nach 25 Jahren wieder von vorne anzufangen. Zu oft sehen wir Nachhaltigkeit als ein weiteres Gadget an, wie z. B. Solarzellen, die wir an einem Gebäude anbringen. Aber die müssen irgendwo in einer Fabrik hergestellt werden. Sie altern nicht gut und tragen zu giftigen Abfällen bei. Technische Geräte sind eher ein Pflaster als eine echte Lösung. Technische Geräte sind eher ein Pflaster als eine echte Lösung. Der grösste Teil der Welt kann sich die technischen Lösungen nicht leisten. Die Antwort auf den Klimawandel ist nicht mehr Hightech, sondern mehr Lowtech? Ja. Der grösste Teil der Welt kann sich die technischen Lösungen nicht leisten. Die globale Mehrheit sind die Schwellenländer, in denen die Bevölkerung und die Städte am schnellsten wachsen. Wenn die Bauindustrie den Weg des 20. Jahrhunderts im 21. Jahrhundert fortsetzt, werden wir noch grössere Problem haben als heute schon. ###Media_2### ###Media_3### Die Lösungen müssen in grossem Massstab funktionieren....

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