Schulanlage in Allschwil von Birchmeier Uhlmann Architekten und Carlos Rabinovich Architekten: Sport- und Schulgebäude sind mit einer Hülle aus Metallrohren verkleidet.

Lernfabriken

Neue Unterrichtsformen machen die Schulhäuser immer dicker. Drei Beispiele zeigen, wie unterschiedlich die Architekten damit umgehen.

100 Meter lang, über 40 Meter breit, bis zu 19 Klassenzimmer pro Geschoss: Drei derzeit in der Schweiz geplante Schulhäuser überbieten sich mit grossen Zahlen. Im Herbst gewannen Graber Pulver Architekten den Wettbewerb für das Schulzentrum Schlieren West. Unter einem Sheddach fasst es 23 Klassen vom Kindergarten bis zur Oberstufe zusammen. In Zürich-Affoltern planen agps architecture das Schulhaus Blumenfeld, das pro Geschoss eine 1000 Quadratmeter grosse Lernlandschaft ausbreitet. Auch Allschwil im Baselbiet rührt mit grosser Kelle für seine Jüngsten an. Anfang 2012 gewannen Birchmeier Uhlmann Architekten und Carlos Rabinovich Architekten den Wettbewerb für das Primarschulhaus Gartenhof, wo künftig 600 Kinder ein- und ausgehen werden.Grosse KistenNicht nur die Grösse verbindet die Projekte. Die Recherche zeigt, dass bei allen drei Entwürfen dieselben Faktoren für die dicken Volumen verantwortlich sind: Neue Unterrichtsformen brauchen Raum, und der enge Kostenrahmen begünstigt grosse Baukörper, denn die sind billiger. Die drei Schulen liegen in der Peripherie von Ballungszentren. Es gibt wenige Anknüpfungspunkte für den Städtebau. Lose Wohnbauten, alte Industriehallen, Lärmbelastungen durch Strassen und Bahn prägen den Kontext. Die Schulbauten sind eine Reaktion auf das starke Bevölkerungswachstum in den Quartieren.Alle drei Projekte bringen — abgesehen von der Sporthalle — sämtliche Räume in einem flachen Volumen unter. Entwürfe, die das Raumprogramm aufgliedern, hatten in den Wettbewerben keine Chance. Warum, zeigt ein Blick in die Juryberichte. Froehlich & Hsu Architekten teilten die Schule in Allschwil auf fünf Bauten auf und landeten damit auf dem fünften Rang. Die Jury lobt den Städtebau als «kindergerecht» und «reizvoll», schätzt aber die Aufteilung «für den Schulbetrieb als sehr zeitaufwendig» ein...
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Neue Unterrichtsformen machen die Schulhäuser immer dicker. Drei Beispiele zeigen, wie unterschiedlich die Architekten damit umgehen.

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