Im Ageing Photo Booth blickt man ins eigene Alter.

Besser altern

Im City Center macht sich das Alter bemerkbar. Mit der Ausstellung Ageing 2.0 lanciert Michel Hueter vom Design Preis Schweiz zugleich eine neue Preiskategorie. Sie löst den bisherigen Merit Award ab.

Zusammen mit der Age Stiftung, die den Preis unterstützt, bringt die Ausstellung ein wichtiges Thema aufs Tapet: wir leben längst schon in einer alternden Gesellschaft. Kuratiert wurde die Ausstellung von Deborah Biffi und Benjamin Moser, die für ihr Projekt Senior Design einen Schweizer Designpreis erhielten. Wird eine Gesellschaft im Schnitt älter, stellen sich neue Herausforderungen. Diese zu bewältigen ist auch Aufgabe eines Designs, das sich inklusiv versteht. Heisst, Zugänglichkeit nicht erschweren, sondern Beteiligung am Leben möglichst lange erhalten und erleichtern. Wer sich in das City Center bewegt, wird allerdings über Stufen und mit Abschrankungen auf eine Baustelle geführt, die sich in eine Art Redaktion verwandelt. Auf der Recherche von Swiss Life basierend, inszenieren acht Schweizer Möbelhersteller vier prototypische Alte. Da wohnt der Conservative Ager mit dem Schubladenstapel von Kollektions Röthlisberger, oder der Rebel Ager zeigt, dass er dem Gebot des Alterns eigene Jugendlichkeit entgegensetzt. Im Ageing Booth gleich daneben kann man ein Foto machen, das für einmal nicht Roland Barthes' Diktum gemäss den eigenen Tod vorweg nimmt, sondern das eigene Altern. Gegen den unvermeidlichen Schock hilft ein Café an der Bar, oder das lebensverlängernde Glas Wasser. Wer mehr wissen will, wie die Gesellschaft sich durch die eigene Alterung verändert, konnte das im Bericht Age Report III nachlesen, der zumindest am Freitag noch auf dem grossen Redaktionstisch lag. Hier hatte sich auch die Swiss Design Association als Partnerin der Ausstellung installiert und führte Gespräche mit Designern, die sich der Herausforderung eines wirklich inklusiven Designs stellt. Wie gross diese ist, zeigten im letzten Teil der Ausstellung ein paar Beispiele: von der zusammenfaltbaren Wasseflasche über Küchengeräte von Kuhn Rikon bis hin zum Rollator. 

close

Kommentare

Kommentar schreiben