In der Mittagspause wurden die Tagungsgäste durch den Dorfkern von Elm geführt. Das Dorf hatte 1981 den Wakkerpreis erhalten. Fotos: Claudia Kock Marti (DIE SÜDOSTSCHWEIZ)

Lieben statt schützen

Was kann Glarus Süd werden? Diese Frage beschäftigte rund 180 Vortragende und Teilnehmer am Architekturtag «Glarus Süd – Architektur für die Randregion», den Hochparterre und das Glarner Architekturforum ausrichteten.

Seit 2011 zählt die Glarner Landkarte anstatt 29 Dörfern noch drei Gemeinden: Glarus Nord, Glarus und Glarus Süd. Seit der Gemeindefusion (Hochparterre 4/08, 4/13) arbeitet man aber nicht nur daran, die Verwaltungsarbeit effizienter zu bewältigen, sondern auch an der zukünftigen Raumplanung. Die Herausforderungen sind dabei unterschiedlich: Während der Norden im Einzugsgebiet der Zürichseeregion wächst und die Kantonshauptstadt stabil aufgestellt ist, kann Glarus Süd als planerisches Sorgenkind bezeichnet werden. Die 17 Dörfer mit knapp 10'000 Einwohnerinnen und Einwohner bilden die flächenmässig grösste Gemeinde der Schweiz, die mit im Alpenraum verbreiteten Problemen kämpft: Die Jungen wandern ab, die Landwirtschaft schwächelt, das Arbeitsplatzangebot ist wenig differenziert, der Aufgabenberg der Gemeinde gemessen an der Einwohnerzahl gewaltig. Mit einem reichen Erbe an industriellen Bauten und einer wunderschönen Landschaft gesegnet, verfügt Glarus Süd aber über Eigenheiten und Stärken. Diese könnten einer zukünftigen Entwicklung zugrunde liegen, denn das Wachstumsrezept der Städte und Agglomerationen wird hier kaum funktionieren. Was also kann Glarus Süd werden? Diese Frage beschäftigte rund 180 Vortragende und Teilnehmer am Architekturtag «Glarus Süd – Architektur für die Randregion», den Hochparterre und das Glarner Architekturforum ausrichteten. Kritik des DenkmalpflegersAus dem ersten, morgendlichen Teil stachen die Ausführungen des kantonalen Denkmalpflegers Markus Vogel heraus. Er kritisierte den durch überdimensionierte Bauzonen verschuldeten «Doughnut-Effekt» mancherorts in Glarus Süd: lieblose Neubauten an den Dorfrändern und verfallende, unternutzte oder leerstehende Altbauten in den Dorfzentren. Er forderte eine «Schwerpunkt-Denkmalpflege», die sich auf charakteristische Siedlungslandschaften und Fabrikensembles konzentrieren müsse.I...
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Was kann Glarus Süd werden? Diese Frage beschäftigte rund 180 Vortragende und Teilnehmer am Architekturtag «Glarus Süd – Architektur für die Randregion», den Hochparterre und das Glarner Architekturforum ausrichteten.

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