Noch immer pendelt Eleonore Peduzzi Riva zwischen Riehen und ihrem Mailänder Studio. Fotos: Gina Folly

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Eleonore Peduzzi Riva prägte als Art Direktorin die Ästhetik renommierter italienischer Firmen. Nun gibt eine Ausstellung Einblick in ihr Schaffen – und zeigt, wie fragil die Geschichtsschreibung ist.

Der Kunstraum Riehen widmet Eleonore Peduzzi Riva eine Ausstellung. Endlich! Das Werk der Baslerin, die mehr als ihr halbes Leben in Mailand verbracht hat, war in der Schweiz lange unbekannt – bis die ausgebildete Innenarchitektin 2023 mit dem Grand Prix Design des Bundesamtes für Kultur ausgezeichnet wurde. Warum es schwierig ist, das Wesen ihrer Arbeit zu erfassen, verdeutlicht ein gerahmtes Zitat der Architektin Trix Haussmann im Obergeschoss der Ausstellung. Sie gehörte zum weitverzweigten Netz von Peduzzi Rivas Kollaborationspartnerinnen: «Ich muss gestehen, dass ich kaum etwas von ihrer Design-Tätigkeit weiss, sie war immer sehr zurückhaltend mit ihrem eigenen Werk. Robert und ich haben sie immer sehr bewundert für ihre unglaubliche Fähigkeit, die Stärken und Möglichkeiten von Kolleginnen und Kollegen aufzuspüren und mit ihrem Charme und ihrer Kompetenz an die richtigen Firmen zu vermitteln». ###Media_4### Peduzzi Riva führte zusammen mit ihrem damaligen Mann Sandro Riva ein Architekturbüro, wo sie Wohnungsumbauten und Privathäuser entwarfen. Mindestens ebenso wichtig war aber ihre Rolle als Beraterin, sie selbst bezeichnet sich bis heute als «Consulente». Damit hat sie das Berufsbild der Art Direktorin geprägt, noch ehe es geboren war. Eine ihrer grössten Kundinnen war die italienische Möbelmarke De Padova, für die sie 50 Jahre lang gearbeitet hat. «Sie hat ja wirklich alle gekannt mit Rang und Namen in dieser Zeit. Ich denke, dass sie für fast alle namhaften Firmen Talente vermittelt hat. Auch wir verdanken Eleonore viele Kontakte. Es ist wahrscheinlich schwierig, diese Fähigkeit zu zeigen, sie war und ist wirklich eine sehr wichtige und einflussreiche Kulturvermittlerin», fasst Haussmann zusammen. Eigene Entwürfe entstanden meist aus einer Notwendigkeit heraus. «Für mich war das typisch: Ich sah ein Problem und arbeitete damit», sagte Pedu...
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Eleonore Peduzzi Riva prägte als Art Direktorin die Ästhetik renommierter italienischer Firmen. Nun gibt eine Ausstellung Einblick in ihr Schaffen – und zeigt, wie fragil die Geschichtsschreibung ist.

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