Vom Office zum Home

Einen Bürobau in günstigen Wohnraum zu verwandeln, ist ein dickes Brett. Die 16 selektierten Büros verschlissen einige Bohrer und lieferten lückenhafte Lösungen. Die wegweisende Aufgabe war nicht einfach.

Einen Bürobau in günstigen Wohnraum zu verwandeln, ist ein dickes Brett. Die 16 selektierten Büros verschlissen einige Bohrer und lieferten lückenhafte Lösungen. Die wegweisende Aufgabe war nicht einfach.

Der Mangel geht um in den Städten der Schweiz. Es bilden sich täglich lange Besichtigungsschlangen vor freien Wohnungen. Dabei handelt es sich bei der nachgefragten Ware um ein lebensnotwendiges Gut, ein Menschenrecht sogar. Um diese Not zu bekämpfen, erwirbt die Stiftung für den Erhalt von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich, kurz PWG, seit einer Volksinitiative von 1990 Liegenschaften und vermietet diese zum Selbstkostenpreis. Das Problem ist also nicht neu, es hat sich in den letzten 30 Jahren aber arg verschärft. Höchste Zeit für Architektinnen und Architekten, sich damit auseinanderzusetzen. Zeichen der Zeit Mitte des letzten Jahres standen in Zürich 161 Wohnungen leer, das sind nur 0,07 Prozent. Zeitgleich vermeldet eine Zählung 136'485 Quadratmeter freie Gewerbeflächen. Zieht man Lager- und Verkaufsflächen ab, bleiben immer noch rund 105'000 Quadratmeter übrig. Dies entspricht 1000 Familienwohnungen. Vom Office zum Home wäre ein probates Mittel gegen die Wohnungsnot. Auch an der nördlichen Stadtgrenze von Zürich, wo seit 1962 die Bürobauten ‹Dixa› und ‹Micro› stehen. In Skelettbauweise erstellt und später über eine Passerelle mit dem gegenüberliegenden Fernsehstudio verbunden, warten die 2021 von der PWG erworbenen 7300 Quadratmeter auf ihre Transformation. Die Parzelle ist heute zwar stark übernutzt, aber die einstige Gier nach Fläche hat nun einen positiven Effekt: Wegen der Bestandesgarantie, die auch bei einer Umnutzung gilt, stand ein Abriss nie zur Diskussion. Farben der Zeit Rot, Gelb und Schwarz – keine politische Koalition, nein, es sind Neubau, Abbruch und Bestand, die Farbe in die Pläne und mehr Komplexität in die Architektur bringen. Mehrere Treppenhäuser, versetzte Halbgeschosse und mangelhafte Belichtung sind nur die offensichtlichsten Herausforderungen. Während sich d...

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