Richtig eingesetzt, verbessert ein verglaster Aussenraum die Heizenergiebilanz. Hier bei einem Einfamilienhaus in Neuchâtel. Foto: Ernst Schweizer AG
Im Auftrag von Ernst Schweizer AG

Energiesparen mit Weitblick

Ein verglaster Balkon ist fast wie ein Zusatzzimmer – nur dass er den Heizenergieverbrauch senkt, statt ihn zu erhöhen. Dank eines flexiblen Systems lassen sich die Verglasungen auch im Bestand gut nachrüsten.

Wintergärten sind gemeinhin keine architektonischen Schmuckstücke. Lieblos an Wohnhausfassaden geklatscht, quälen sie das Auge mit den unmöglichsten Formen, klobigen Fensterprofilen und unüberlegten Konstruktionsdetails. Dabei wäre das Leben im gläsernen Zusatzzimmer so schön! Wem gefallen nicht die Orangerien, Loggien und Veranden, wie es sie in historischen Villen und alten Stadthäusern gibt? Mit einem Gefühl fast wie draussen, doch vor Wind und Wetter, städtischem Lärm und Schmutz geschützt, lässt es sich hinter der dünnen Glashaut selbst an kühlen Tagen angenehm verweilen. Ein paar Sonnenstrahlen reichen oft aus, um das Innere der unbeheizten Wohnraumerweiterungen angenehm zu temperieren.

 

Die Ganzglaswände «Vivo» von Schweizer, hier in der Variante «fold», sind hochwertig, flexibel und platzsparend. Foto: Ernst Schweizer AG

 

Auch die Metallbaufirma Ernst Schweizer AG aus dem zürcherischen Hedingen ist von den Vorzügen verglaster Zwischenklimaräume überzeugt. Deshalb hat sie ein Balkon- und Terrassenverglasungssystem entwickelt, wertig und flexibel, um auch hohen architektonischen Ansprüchen zu genügen. Vor allem aber ist das System mit dem Namen «Vivo» schlicht: Vertikale Pfosten oder Rahmen gibt es keine. Oben und unten halten schmale Profile aus recyceltem Aluminium die Verglasungen aus gehärtetem Einscheiben-Sicherheitsglas, die Führungsschiene lässt sich in die Decke integrieren. Schweizer fertigt die Ganzglas-Wände auf Mass und bietet sie zum Falten oder Schieben an. Das macht das System flexibel genug, um auch Lösungen für bestehende Gebäude bieten zu können.

 

Die Verglasungen lassen sich in fast jede Fassade integrieren. Ob an der neuen Überbauung Stadt.Garten in Emmenbrücke...

...oder an diesem sanierten Mehrfamilienhaus in Brunnen. Fotos: Ernst Schweizer AG

 

Doch was bedeuten solche Zwischenklimaräume für den Heizenergiebedarf? Um das herauszufinden, gab Schweizer eine Studie bei der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Auftrag. Auf der Grundlage eines realisierten Projekts untersuchten die Forschenden am Zentrum für Bautechnologie und Prozesse mittels Simulationen, wieviel Heizenergie sich durch Balkonverglasungen potenziell einsparen lässt. Dabei verglichen sie nicht nur Fallbeispiele mit unterschiedlicher Ausrichtung zur Sonne und in verschiedenen Klimaregionen, sondern variierten auch die Gebäudehüllenqualität der Bauwerke.

Das Resultat: Der verglaste Balkon zeigt als punktuelle Verbesserung der Gebäudehülle Wirkung, und zwar umso mehr, je schlechter das Gebäude gedämmt ist. Wird der Zwischenklimaraum besonnt, sinkt der Heizwärmebedarf noch weiter. Die grössten Einsparungen in absoluten Zahlen bewirkten die Balkonverglasungen in der kalten Klimazone und bei tiefer Gebäudehüllenqualität. Für Schweizer sind dies erfreuliche Nachrichten. «Noch warten in der Schweiz geschätzt rund 1,6 Millionen Balkone und Terrassen auf eine Verglasung», schreibt die Firma zur Studie. «Rechnet man dieses Volumen hoch, könnte allein dadurch beim Heizenergiebedarf für den Gebäudepark ein Einsparpotenzial von gegen 1.0 Terawattstunden erschlossen werden.» Höchste Zeit also, sich von angestaubten Wintergarten-Vorstellungen zu verabschieden!

 

Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz.

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