Vielfältige Farben und Formen kennzeichnen die informellen Arbeitsbereiche. Fotos: Marco Sieber
Im Auftrag von Haworth

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld

Co-Working-Spaces sind eine Alternative zu Büro und Homeoffice. Das A und O bei der Einrichtung ist die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Hersteller.

Gemäss Studien aus Grossbritannien und den USA hemmen Videokonferenzen das kreative Denken. Und Routinearbeiten erledigt man im Homeoffice weniger effizient als im Büro. Das liegt nicht etwa an der fehlenden Kontrolle durch Vorgesetzte, sondern am Mangel an informellem Austausch und kleinen alltäglichen Regelbrüchen. Kurz: Der Mensch braucht das Zwischenmenschliche. Zwischen den beiden Extremen – hier die Arbeit am Firmensitz, dort das Homeoffice – gibt es eine dritte Arbeitsform, die zunehmend populärer wird: die Arbeit im Co-Working-Space. Hier können Angestellte arbeiten, um lange Wege zu sparen, und Selbständige finden eine Atmosphäre, die ihnen den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Branchen ermöglicht. Den Unternehmen bieten solche ‹fully serviced offices› grösstmögliche Flexibilität, wenn es darum geht, ihre Büroräume den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen.


Die Café-Bar ist ein beliebter Treffpunkt im Co-Working-Space.

Serienmässig hergestellte Möbel sind mit Massanfertigungen kombiniert.

Seit der Gründung in Holland im US-Bundesstaat Michigan vor 75 Jahren ist die Einrichtung zeitgemässer Büroarbeitsplätze das Kerngebiet des Unternehmens Haworth. Noch älter ist der Schweizer Standort in der Aargauer Gemeinde Menziken – er feiert dieses Jahr seinen 125. Geburtstag. Gegründet von Adolf Weber, war der Büromöbelhersteller später insbesondere unter der Marke ‹Elan› in Architektenkreisen bekannt. Seit 2001 gehört das Schweizer Traditionsunternehmen zu Haworth – einem Familienunternehmen in der dritten Generation. Ihre jahrzehntelange Erfahrung kann die Firma auch für eigene Zwecke einsetzen: auf rund 1000 Quadratmetern ist in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurunternehmen Amstein + Walthert, den Innenarchitektinnen und Szenografinnen von Aroma und der Designerin Patricia Urquiola der ‹Living Showcase› in Zürich Oerlikon entstanden. Damit soll die viel zitierte ‹New Work› im Alltag erlebbar sein.

Auch bei einem aktuellen Co-Working-Space-Projekt arbeitet Haworth mit einem bekannten Namen zusammen: dem Studio Aisslinger in Berlin. Für das Zürcher Unternehmen Headsquarter entwickelt der Büromöbelhersteller gemeinsam mit dem Designstudio mehrere Co-Working-Spaces in der Zürcher City. Vier solcher Orte mit jeweils rund 70 bis 200 Arbeitsplätzen gibt es bereits, zwei weitere mit je 150 Arbeitsplätzen sollen folgen. Nach den Erfahrungen aus dem ersten Co-Working-Space hat Haworth für den zweiten Ort am Talacker 41 seine Produktpalette den Designvorgaben des Studios Aisslinger angepasst. Entstanden ist eine Kombination aus serienmässig hergestellten Möbeln und Massanfertigungen. Den unterschiedlichen Bedürfnissen entsprechen differenziert gestaltete Arbeitsbereiche. So gibt es abgetrennte Einzelbüros, transparent gestaltete Bereiche und offene Büroflächen. Unterschiedliche Räume für vielfältige Begegnungen ergänzen die Arbeitsplätze.


Selbstverständlich gibt es auch im Co-Working-Space klassische Büroarbeitsplätze.

Sitzgruppen laden ein zu kreativen Gesprächen in entspannter Atmosphäre.

Weil Co-Working-Arbeitsplätze innerhalb kurzer Zeit von unterschiedlichsten Menschen genutzt werden, ist es essenziell, dass jeder Platz schnell und unkompliziert anpassbar ist. Dafür sorgen höhenverstellbare Schreibtische und leicht einstellbare Bürodrehstühle, die man nur in der Höhe zu justieren braucht, da die Rückenlehne sich automatisch an die Bewegungen anpasst. Produziert werden die Möbel für Haworth Schweiz hauptsächlich in der Schweiz, aber auch in Portugal, Polen und Frankreich. Der Schweizer Produktionsstandort in Menziken spiele eine wichtige Rolle, betont Geschäftsleiter Dominik Rölli. Rund 95 Personen arbeiten hier, wo insbesondere alles aus Holz hergestellt wird: Sitz- und Stehtische, Stauraummöbel wie Regale und Schränke, hauptsächlich für den Schweizer Markt. Rund zwei Drittel des Umsatzes in der Schweiz werden in Menziken generiert. Da zur Haworth-Gruppe auch Marken wie Poltrona Frau und Cassina gehören, ist ein vielfältiges Angebot aus einer Hand gewährleistet.

Neben den Co-Working-Spaces für Headsquarter richtet Haworth Büros für die Genossenschaft Migros Zürich, die UBS oder den Kanton Zürich ein. Gerade bei der öffentlichen Hand spielt die Kreislaufwirtschaft eine zentrale Rolle: Haworth entwickelt und betreibt ein System, damit die hochwertigen Produkte nicht nur ein Leben, sondern – aufgefrischt und ertüchtigt – gleich mehrere Leben haben.


Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz. Dieser Beitrag erscheint auch in der Hochparterre Sonderpublikation Werkplatz Spezial ‹Büro und Licht 2023›.

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