Der Wald ist kein Zustand und der Baum kein Möbel, das beliebig herumgeschoben werden kann», sagte der Leiter Stadtgrün Winterthur Beat Kunz (ganz rechts) auf dem Podium vom 21. März.

«Wald ist kein Zustand»

Am Tag des Waldes haben Fachleute über sein Potential als siedlungsnaher Erholungsraum diskutiert. Auf dem Podium herrschte zumindest dazu Einigkeit: Man kann es besser machen.

Die Positionen auf der Bühne im grossen Saal des Kulturparks waren relativ klar verteilt, aber nicht unvereinbar: Auf der einen Seite die «Förster», vertreten durch den Kantonsforstingenieur Kurt Hollenstein und den Leiter Stadtgrün Winterthur Beat Kunz, die ihr Terrain und ihre Arbeit verteidigten. Auf der anderen Seite die Autorin und Landschaftsarchitektin Brigitte Nyffenegger und der Moderator Philipp Maurer, die für mehr gestalterische Eingriffe in den Wald plädierten.   Immerhin, die Diskussion startete von einer gemeinsamen Ausgangslage weg: Seit Covid sind  – vor allem in Siedlungsnähe – mehr Menschen im Wald unterwegs. Doch die einen suchen Ruhe und Kontemplation, die anderen mit ihren Mountain-E-Bikes den steilsten Track. Es sei verständlicherweise nicht einfach, die unterschiedlichen Ansprüche unter einen Hut zu bringen, so der Moderator Philipp Maurer in seiner Einleitung. Kurt Hollenstein, Leiter Abteilung Wald Kanton Zürich, zeigte sich offen und verständnisvoll für die neuen Bedürfnisse einer grösseren Anzahl Waldbesucher. Er sieht im nächsten Waldentwicklungsplan (ab 2026) ein gutes strategisches Lenkungsinstrument, die Erholungsnutzung am richtigen Ort einzuplanen. Damit können die Gemeinden zwischen Erholungs- und Wirtschaftswald unterscheiden und so den Besucher-Hotspots in ihrem Wald Rechnung tragen. Hier geht's zum Themenheft «Wald kann mehr» Die konkrete Umsetzung liege dann bei den Förstern, die «verstehen und wissen, was die Städter im Wald suchen.», so der Kantonsforstingenieur. Doch Hollenstein war auch skeptisch: Haben die Städter im Gegenzug auch eine Ahnung, was die Förster machen? Da sei er sich nicht so sicher. Beat Kunz teilte diese Meinung: Wer die Besucher mehr lenken will, braucht ein grosses Verständnis der Natur. Der Forstingenieur steht gestalterischen Eingriffen kritisch gegenüber, versteht er doch den...
«Wald ist kein Zustand»

Am Tag des Waldes haben Fachleute über sein Potential als siedlungsnaher Erholungsraum diskutiert. Auf dem Podium herrschte zumindest dazu Einigkeit: Man kann es besser machen.

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