Rauft euch zusammen!

Die Felder Raumplanung und Baukultur betrachteten sich bisher als Hegemonialmächte. Doch nun gibt es positive Zeichen der Kooperation und des Kulturwandels.

Fotos: Bobi Bazooka

Die Felder Raumplanung und Baukultur betrachteten sich bisher als Hegemonialmächte. Doch nun gibt es positive Zeichen der Kooperation und des Kulturwandels.

Was bedeutet es, wenn eine Disziplin mit ihrem Namen fremdelt, konkret: wenn die Raumplanung nicht mehr Raumplanung sein möchte, sondern Raumentwicklung – und das schon seit Längerem? Bereits vor über 20 Jahren ging das damalige Bundesamt für Raumplanung mit anderen Diensten im Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) auf. Dieser sprachliche Wandel setzte sich 2012 im ‹Raumkonzept Schweiz› fort. Nach eigenem Verständnis formuliert es «erstmals gemeinsame Strategien für eine nachhaltigere Raumentwicklung» aus Sicht von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden. Die ETH folgte mit gebührendem Abstand und führte von 2021 bis 2023 letztmalig den ‹MAS DAS CAS Raumplanung› durch, der nun in den ‹MAS ETH Raumentwicklung› übergegangen ist. Die ARE-Direktorin Maria Lezzi erklärte im Interview Anfang 2023, dass die terminologische Verschiebung von ‹Raumplanung› zu ‹Raumentwicklung› aus der Innensicht ein dynamisches Verständnis von Entwicklung betone: «Wir sind nicht das Bodenschutzamt.» Doch welche Motive verbergen sich hinter dem Bedürfnis nach einer anderen Bezeichnung für die eigene Disziplin? Fangen wir von vorne an. Als Geisteswissenschaftlerin, die durch Zufall zur Baukultur kam, versprach ich mir vom DAS Raumplanung an der ETH eine Art Studium generale in Planungswissenschaften. Unter anderem hoffte ich auf Antworten, wie raumwirksame Akteure – insbesondere auf Bundesebene – besser kooperieren und wie sich die beteiligten Disziplinen gegenseitig befruchten können. In der von Simon Kretz betreuten Abschlussarbeit ‹Heimliche Seelenverwandte? Das aktuelle Politikfeld Baukultur und die Raumplanung› ging ich deshalb der Frage nach, ob sich das in jüngerer Zeit etablierte Politikfeld Baukultur als Konzept mit ganzheitlichem Anspruch für eine vermehrt qualitative Diskussion und Weiterentwicklung der Raumplanung nutzen lässt. Eine wesentliche Erkenntnis...

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