«No Architects», finden die Labitzke-Bewohner und können der «Ch(l)ötzliästhetik» der geplanten Ersatzneubau-Siedlung nichts abgewinnen. (Foto: Januar 2014) Fotos: Hans Peter Jost

LABITZKE BLEIBT FARBIG

Die letzten Mieter sowie alte und neue Besetzer auf dem Stadtzürcher Labitzke-Areal können vorerst bleiben. Die Stadt und die Immobiliengesellschaft Mobimo, die hier 250 Wohnungen plant, werden auf einen Entscheid des Obergerichts warten, bevor sie zur allfälligen Räumung schreiten.

Das Zürcher Timing bei Räumungen hat etwas Bizarres. Ausgerechnet am 1. Mai letzten Jahres sollte der Abriss des Güterbahnhofs für das neue Polizei- & Justizzentrum beginnen. Es dauerte dann doch etwas länger. Ebenfalls hinausgezögert wird nun der für die Besetzer und Mieter auf dem Labitzke-Areal in Zürich Altstetten anberaumte Nicht-April-Scherz. Denn wie Mobimo und Stadt letzten Freitag in einer Medienmitteilung erklärten, werden sie den Entscheid des Obergerichts abwarten. Vor knapp zwei Wochen hatten die Labitzke-Mieter Berufung gegen den aus ihrer Sicht «zweifelhaften Entscheid» des Bezirksgerichts eingelegt (Hochparterre berichtete), der den Zeitplan der Immobiliengesellschaft Mobimo bestätigte. Diese möchte auf dem Areal rund 250 Wohnungen nach einem Entwurf von Gigon/Guyer Architekten erstellen (Hochparterre berichtete). Sie hofft nun, «dass die Rechtssituation vom Obergericht rasch und zu ihren Gunsten geklärt wird» und ist zuversichtlich, «dass die Mieter und Besetzer nach Abschluss des Rechtsverfahrens das Areal friedlich verlassen».Die Situation in Kürze: Die Mobimo kaufte das Areal für gut 30 Millionen Franken und verfügt zwar über das erwähnte Bauprojekt von Gigon/Guyer, nicht aber über eine rechtskräftige Baubewilligung. Sie möchte das Baugesuch im Frühjahr einreichen, die Baubewilligung im Spätherbst erhalten und anschliessend mit dem Bau starten. Den Vorwurf des «Abriss auf Vorrat» weist sie zurück, da sie ein halbes Jahr für Rückbau und Schadstoffsanierung benötige. Sie wolle lediglich dank Just-In-Time-Fahrplan möglichst rasch Wohnraum für 1000 Personen erstellen und sieht sich durch eine Handvoll egoistischer Querulanten blockiert. Dass die Mobimo rasch vorwärts machen möchte, ist glaubwürdig. Allerdings ist das Einspracherecht in der Schweiz mächtig und der Mobimo-Zeitplan ein Best-Case-Szenario. Auf dem Binz-Areal zeigen ...
LABITZKE BLEIBT FARBIG

Die letzten Mieter sowie alte und neue Besetzer auf dem Stadtzürcher Labitzke-Areal können vorerst bleiben. Die Stadt und die Immobiliengesellschaft Mobimo, die hier 250 Wohnungen plant, werden auf einen Entscheid des Obergerichts warten, bevor sie zur allfälligen Räumung schreiten.

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