Alles fährt Auto

Die Wintersportorte Davos Dorf und Celerina bauen ihre Bahnhöfe aus und verbessern das ÖV-Angebot. Gleichzeitig planen sie mehrere hundert neue Parkplätze.

Die Wintersportorte Davos Dorf und Celerina bauen ihre Bahnhöfe aus und verbessern das ÖV-Angebot. Gleichzeitig planen sie mehrere hundert neue Parkplätze.

Sind Sie diese Saison bereits Ski fahren gegangen? Falls ja, dann vermutlich mit dem Auto. Denn so machen es fast alle. Kein Buckeln, kein Frieren, kein Skischuhstaksen von und zu entfernten Bushaltestellen oder Bahnhöfen. Es ist, als sei das Auto wie für Skifahrerinnen und Skifahrer gemacht. Und das ist ein Problem. Denn es ist die Autofahrt, die an einem Skitag am meisten CO2  ausstösst. Im Schwarz-Weiss-Modus betrachtet, lässt sich die Situation in zwei Bündner Ferienorten so schildern: Die Rhätische Bahn (RhB) baut die Bahnhöfe von Davos Dorf und Celerina aus und wird diese in absehbarer Zeit im Halbstundentakt bedienen. Das ÖV-Angebot wird damit enorm verbessert. Doch neben den Bahnhöfen sind auch Tiefgaragen mit zahlreichen Parkplätzen geplant. Punkto Klimaziele scheint da etwas grotesk schiefzulaufen. ###Media_2### Davos Dorf: Grosse Chance mit grossem Haken Man kann diese Geschichte auch in Graustufen erzählen – konstruktiver. Denn Davos setzt zu einem grossartigen Zukunftsschritt an. Der Bahnhof Davos Dorf soll etwa 250 Meter in Richtung Ortsteilzentrum rücken, direkt vor die Parsennbahn. Das verspricht eine Drehscheibe, die Zug, Bus und Bergbahn effizient und bequem verknüpft. Geplant ist auch ein grosszügiger öffentlicher Raum als neue Mitte von Bahnhof, Läden, Hotels und Bergbahn. Die Promenade, die Davoser Hauptachse, wird in diesem Abschnitt autofrei. Auf der anderen Seite des neuen Bahnhofs, wo Parkplatz und Wiesen liegen, sind unter anderem bezahlbare Wohnungen für Einheimische skizziert. ###Media_3### Auslöser für das Davoser «Generationenprojekt», wie es die Beteiligten nennen, ist das eidgenössische Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG), das besagt, dass der ÖV ab 2024 barrierefrei sein muss. Statt den ungünstig gelegenen Bahnhof umzubauen, einigten sich vier mächtige Partner – die Gemeinde, die RhB, die Davos Klosters Bergbahne...

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