Brafa, Galerie Frank Landau: weisses Sofa und Sessel von George Nakashima.

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Belgien war immer wieder Ausgangspunkt wichtiger Strömungen. In der Hauptstadt Brüssel tut sich auch heute einiges, wie ein Besuch der Kunstmesse «Brafa» zeigt.

Belgien als Kunst- und Designdestination steht tendenziell im Schatten seiner Nachbarn Frankreich und Deutschland. Doch Belgien war nicht nur in der Vergangenheit immer wieder Ausgangspunkt wichtiger Strömungen. Bereits im Mittelalter war Flandern dank der Tuchindustrie zu grossem Reichtum gelangt, was sich auch in der regen Kunstproduktion aus dieser Zeit widerspiegelt. Oder man denke an die wichtigen Art Nouveau Architekten Henry van de Velde, Victor Horta oder Gustave Serrurier-Bovy, die alle drei auch Möbelgestalter waren, des Weiteren an die Bedeutung des belgischen Surrealismus mit Protagonisten wie René Magritte oder Marcel Broodthaers. Auch die Modewelt erfuhr dank den legendären Antwerp Six neue Impulse und bis heute prägen neue Talente die Szene.In der Hauptstadt Brüssel tut sich auch heute einiges. Neue Kunsträume – dazu gehören auch private Sammlungen, die öffentlich zugänglich sind – und Galerien, auch im Bereich Design, spriessen wie Pilze aus dem Boden und ergänzen das bestehende Angebot an kulturellen Örtlichkeiten. Dieser heterogene, kreative Humus ist auch Kennzeichen der Kunst- und Antiquitätenmesse «Brafa», die bereits 1956 zum ersten Mal stattfand, und heuer noch bis zum 29. Januar dauert. Besonders angenehm ist die überschaubare Grösse der Messe und dank der enormen Diversität der Aussteller erlebt wer beim Besuch auch ganz selektiv vorgeht doch jedes Mal eine Überraschung. Dass die «Brafa» ursprünglich eine reine Antiquitätenmesse war, merkt man heute noch. Nach wie vor stark vertreten sind Anbieter von Stammeskunst oder Objekten aus Asien sowie Aussteller mit archäologischen Stücken. Die Messeleitung hat allerdings versucht, auf neue Tendenzen im Markt zu reagieren und lädt seit einigen Jahren auch Galerien mit zeitgenössischer Kunst ein. Im Bereich angewandte Kunst scheint die Jetztzeit allerdings noch nicht Einzug gehalten zu haben...
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Belgien war immer wieder Ausgangspunkt wichtiger Strömungen. In der Hauptstadt Brüssel tut sich auch heute einiges, wie ein Besuch der Kunstmesse «Brafa» zeigt.

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