Die Liege aus Shigeru Bans Möbelkollektion Carta. Fotos: zVg

Möbel aus Pappe

Shigeru Ban konstruiert aus Kartonröhren Notunterkünfte, temporäre Wohnungen, sakrale Räume, berauschende Hallen. Seine Möbel, die letzten November an der Messe neue räume erstmals vorgestellt wurden, sind nun erhältlich. Sie vermögen nicht gleichermassen zu begeistern.

Shigeru Ban konstruiert aus Kartonröhren Notunterkünfte, temporäre Wohnungen, sakrale Räume, berauschende Hallen. Die Möbel, die letzten November an der Messe neue räume erstmals vorgestellt wurden, sind nun erhältlich. Sie vermögen nicht gleichermassen zu begeistern. Ihnen fehlt, was die Architektur ausmacht: mit Ausnahme des Beistelltisches verlieren die Röhren in den Möbeln ihre statische Funktion. So formen nun auf gesteckten Untergestellen aus Holz die kleinen Röhren die Liege- und Sitzflächen von Sessel, Stuhl und Liege, etwas weniger flexibel auch die des Hockers. Dabei wird jede Röhre mit einer innenliegenden Schraube verspannt. Das besitzt sich durchaus bequem. Doch formal verbinden sich die beiden Elemente nicht. Über drei Jahre tüfelte Shigeru Ban mit dem Produzenten wbform an der Kollektion, obwohl der Prototyp schon seit 1998 besteht: Ban hat ihn für sein eigenes Weekend-Haus entworfen. Doch Möbel zu entwickeln sei weit komplizierter, als ein Haus zu entwerfen. Das liege weder am kleinen Massstab noch am Material, sondern an der Herausforderung des Designs die Serienreife zu erlangen.Auch wenn das ubiquitäre Material für Stuhl und Architektur gleich bleibt – der Durchmesser der Kartonröhren variiert. Je nach Bauaufgabe misst er mehrere Zentimeter. Kartonröhren sind billig, überall zu haben und sie erlauben, richtig eingesetzt, auch Laien erdbebensicher zu bauen. Kein Copyright hindert die Vervielfältigung seiner architektonischen Entwürfe, die ein System bilden – Ban sorgt sich einzig darum, dass Konzeptänderungen auch auf ihre Stabilität hin getestet werden. Auch das ein Unterschied zum Möbel, das urheberrechtlich geschützt ist. Die Liebe zum Material entwickelte Shigeru Ban allerdings nicht im Katastrophengebiet, sondern im Museum. Er entdeckte die Rolle 1986, als er im MoMA NY eine Aalto-Ausstellung inszenieren sollte. Das Material erinnert...
Möbel aus Pappe

Shigeru Ban konstruiert aus Kartonröhren Notunterkünfte, temporäre Wohnungen, sakrale Räume, berauschende Hallen. Seine Möbel, die letzten November an der Messe neue räume erstmals vorgestellt wurden, sind nun erhältlich. Sie vermögen nicht gleichermassen zu begeistern.

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