Im strengen Ausstellungsraster: Oskar Zietas Hocker ‹Plopp› verbindet das Material Metall mit dem Verfahren ‹aufblasen›. Solche Verbindungen interessierten schon Gottfried Semper (1803 – 1879). Fotos: Gianluca Di Ioia

Für immer Semper

Nach zwanzig Jahren Pause findet diesen Sommer die XXI. Design Triennale in Mailand statt. Sie steht unter dem programmatischen Titel ‹21st Century. Design after Design› und bietet eine Reihe von Ausstellungen, Installationen, Veranstaltungen und Summerschools an. Die Ausstellung ‹Sempering› im 2015 eröffneten Museo delle Culture di Milano nimmt einen Umweg, um den Blick in das aktuelle Jahrhundert zu richten: Mit Gottfried Semper hebt sie einen Altmeister auf den Schild.

Nach zwanzig Jahren Sendepause findet diesen Sommer die XXI. Design Triennale in Mailand statt. Sie steht unter dem programmatischen Titel ‹21st Century. Design after Design› und bietet eine Reihe von Ausstellungen, Installationen, Veranstaltungen und Summerschools an. Die Ausstellung ‹Sempering› im 2015 eröffneten Museo delle Culture di Milano nimmt einen Umweg, um den Blick in das aktuelle Jahrhundert zu richten: Mit Gottfried Semper hebt sie einen Altmeister auf den Schild. Er stand zwischen 1850 und 1860 im Zentrum der Debatte, in der um das richtige Verhältnis von Kunst, Architektur und Industrie, von Material, Technik und Form gestritten wurde.Die Kuratoren Luisa Collina und Cino Zucchi fragen sich, welche Begriffe Semper heute wohl wählen würde, um Formwerdung zu beschreiben. Semper begründete seine praktische Ästhetik bekanntlich, indem er das Material und die damit verknüpften, wechselseitig anwendbaren Verfahren miteinander in Beziehung setzte. Wie sieht das heute aus? Aus der aktuellen Architektur- und Designproduktion leiten die Kuratoren acht formgebende Verfahren ab. Unter den Stichworten ‹stapeln›, ‹weben›, ‹falten›, ‹verbinden›, ‹abformen›, ‹blasen›, ‹gravieren› und ‹fliesen› versammeln sie Beispiele aus den letzten rund zehn Jahren. Dabei geht es weder um grosse Namen noch um eine Konkurrenz der Formen, Aufgaben oder Disziplinen. Die Exponate zeigen vielmehr, was mit diesen Praktiken alles möglich ist und welche Freiräume eröffnet werden, überträgt man sie in neue Bereiche. Wie das genau geht und wie oft solche Prozesse auch scheitern, blendet die Ausstellung allerdings aus: Die Projekte stehen als realisierte Möglichkeiten vor uns – als Möbel, Leuchten oder als Architekturaufnahmen. Was Semper wohl über die Exponate gesagt hätte, die unter ‹abformen› und ‹blasen› versammelt sind? Über Oskar Zietas M...
Für immer Semper

Nach zwanzig Jahren Pause findet diesen Sommer die XXI. Design Triennale in Mailand statt. Sie steht unter dem programmatischen Titel ‹21st Century. Design after Design› und bietet eine Reihe von Ausstellungen, Installationen, Veranstaltungen und Summerschools an. Die Ausstellung ‹Sempering› im 2015 eröffneten Museo delle Culture di Milano nimmt einen Umweg, um den Blick in das aktuelle Jahrhundert zu richten: Mit Gottfried Semper hebt sie einen Altmeister auf den Schild.

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