Interesse an Fassadenverkleidungen der Montana Bausysteme AG: Der Brownbag-Lunch «Spitz gefaltet, präzise perforiert»
Im Auftrag von Montana Bausysteme AG

Der Weg zum Wunschprofil

Der Brownbag-Lunch war den Fassadenverkleidungen der Montana Bausysteme AG gewidmet. Das Architekturbüro Staehelin, Gisin + Partner AG stellte einen Bau vor, der mit individuell gestalteten Profilen glänzt.

Die Montana Bausysteme AG aus dem aargauischen Villmergen stellt Sandwichpaneele, Wellbänder, Trapezprofile, Wandkassetten und Verbunddecken her. Als Spezialität des Unternehmens aber gelten Fassadenbleche für hinterlüftete Metallfassaden. Diese Fassadenverkleidungen laufen seit 2010 unter dem Namen Montaform Design und kennen drei Standardprofile: Box, Trapez und Zacken. Eine vierte Produktegruppe nennt sich «Montaform Design Individuell»: Sie ermöglicht ein Profil, das nach den spezifischen Vorstellungen der Planenden hergestellt wird.

Gut beraten im weiten Feld der Möglichkeiten

Von einer «schier unendlichen Menge von Möglichkeiten» sprach deshalb Stefan Baumberger, Leiter der Schweizer Baumuster-Centrale Zürich, bei der Einführung zum Brownbag-Lunch von vergangener Woche. «Wer den Wunsch hegt, ein eigenes Profil zu designen, kann sich bei uns austoben», doppelte Lucas Rodriguez nach. Rodriguez ist Projektmanager bei der Montana Bausysteme AG und gab am gut besuchten Anlass einen informativen Einblick in Unternehmen und Produkte. Er ist auch der Ansprechpartner, wenn man ein Produkt nach persönlicher Vorstellung fertigen lassen will. Es sei wichtig, die Kunden mit umfassenden Knowhow zu beraten, sagte Rodriguez: «Welche Möglichkeiten gibt es? Und wo liegen die Grenzen?»

Projektmanager Lucas Rodriguez gibt Einblick in den Fertigungsprozess bei der Montana Bausysteme AG.

Rodriguez präsentierte einen kleinen Leitfaden, der Schritt für Schritt zum Wunschprofil führt. Der Weg zur individuellen Fassadenverkleidung beginnt beim Material (Aluminium, Chromstahl oder Stahl?) und führt über die Art der Faltung (Box-, Trapez oder Zackenprofil – oder eine Kombination?) bis zu Fragen der Farbe und  Beschichtung. Schliesslich wirkt sich die Perforation (wieviel, wo und mit welcher Lochart?) massgeblich auf das Erscheinungsbild aus. Alle Entscheidungen zusammengenommen, entsteht eine ganz auf das Projekt zugeschnittene Fassadenverkleidung mit eigenständigem Ausdruck.

Profile nach Wunsch: Im Vordergrund das spitz gefaltete und perforierte Blech für das präsentierte Projekt von Staehelin, Gisin + Partner AG.

Durchsicht erlauben und vor Einblicken schützen

Das Anschauungsbeispiel aus der architektonischen Praxis präsentierte Metodi Mihaylov, Architekt und Partner im Architekturbüro Staehelin, Gisin + Partner AG. Das Büro- und Wohnhaus Eiweg in Gelterkinden (2023) hebt sich mit seiner golden glänzenden Verkleidung dezent aus der Nachbarschaft hervor. Gleichzeitig verweist die Metallfassade mit ihrer vertikalen Struktur städtebaulich auf den industriegeschichtlichen Kontext: Der Neubau mit Wohnungen und Büros liegt in einem Gebiet, das die Gemeinde Gelterkinden verdichten will und dessen Industriebauten allmählich durch Wohnbauten ersetzt werden.

Architekt Metodi Mihaylov stellt das Büro- und Wohnhaus am Eiweg in Gelterkinden vor.

«Spitz gefaltet, präzise gelocht» - der Titel des Brownbag-Lunchs spielte auf das Profil an, das Staehelin, Gisin + Partner zusammen mit den Experten der Montana spezifisch für das Projekt am Eiweg entwickelt haben: ein bandbeschichtetes, teilperforiertes Aluminiumblech mit einer markanten spitzen Faltung. Der spitze Winkel führt zur gewünschten vertikalen Struktur, die zum textilen Ausdruck der Verkleidung beiträgt.

Interessant ist, dass die Fassade je nach Innen- und Aussenraum verschieden behandelt wird, dabei aber immer dasselbe individuell entwickelte Profil zur Anwendung kommt: So ist die Ostfassade, hinter der sich die Schlafräume befinden, mit raumhohen Fenstern versehen. Die perforierte Fassadenverkleidung funktioniert hier gleichzeitig als semi-transparente Brüstung: Sie bietet einen guten Einsichtschutz, lässt aber gleichzeitig viel Licht ins Innere. An der Westfassade findet sich dieselbe Konstruktion, nur dass zwischen Fensterverglasung und Brüstung ein Balkon liegt. An der Nordseite wiederum trifft man auf eine typische aufbetonierte Betonbrüstung. Das perforierte Blech ist hier auf eine Unterkonstruktion montiert, eine dunkle Folie verkleidet die Dämmung.

So entsteht ein Fassadenkleid, das sich um das ganze Gebäude wickelt, gleichzeitig homogen und changierend, durchlässig und opak. An manchen Stellen, sagt Metodi Mihaylov, sei die Perforation von aussen kaum wahrnehmbar. Von innen aber würden die Fassadenbleche immer durchlässig wirken. «Das war die Idee von Anfang an.» Dank der flexiblen Planungszusammenarbeit mit der Montana Bausysteme AG konnte sie verwirklicht werden.

Mehrdeutige Verkleidung: Das Projekt Einweg mit der eigens gestalteten und produzierten Fassadenverkleidung der Montana Bausysteme AG.

Die Veranstaltung in voller Länge

close

Kommentare

Kommentar schreiben