Die Studie ist online verfügbar (Link am Ende des Artikels).

Erinnerungskultur in der Stadt Zürich

Die Stadt Zürich hat einen Prozess gestartet, um eine Strategie ‹Erinnerungskultur› zu erarbeiten. Nun liegt eine erste Studie dazu vor. Darin geht es um Rassismus, Sexismus und Kolonialgeschichte im Stadtraum.

Im Jahr 2021 wurde in der Stadt Zürich ein Prozess zur städtischen Erinnerungskultur gestartet. Die nun vorliegende Auslegeordnung, die an der Universität Luzern erarbeitet wurde, stellt die wissenschaftliche Grundlage für die Erarbeitung eines Konzepts zum langfristigen Umgang mit und der Verortung der Erinnerungskulturen in der Stadt dar. Der Bericht soll der Stadt dabei helfen, sich innerhalb von Forschung und Gesellschaft orientieren zu können und eine Haltung zum Thema zu finden. Die Studie schliesst alle Dimensionen der ‹Erinnerungskultur› ein: die materielle (Gegenstände, Texte, Denkmäler), die soziale (Personen, Praktiken, Institutionen) sowie die mentale (Denkmuster, Vorstellungen, Normen, Fremd- und Selbstbilder). Sie knüpft an Debatten über das Ausblenden der jüdischen Geschichte, die Geschichtsvergessenheit in Bezug auf Frauen und die Unsichtbarkeit der Schweizer Migrations- und Armutsgeschichte in der Zürcher Erinnerungskultur an. Die Autor*innen der Studie plädieren für eine multiperspektivische Betrachtung des Stadtraums: Wie sieht der öffentliche Raum beispielsweise aus der Perspektive von Frauen aus? Wie erfahren ihn Jüdinnen und Juden, die Antisemitismus erlebt haben? Was sehen Personen muslimischen Glaubens? Wie sieht der erinnerungskulturelle Gegenstand aus dem Blickwinkel von Personen mit Migrationsbiografie oder Fluchterfahrung, von ehemaligen versteckten und Verdingkindern, von Jenischen, Sinti und Roma aus? Wie sehen Denkmäler aus der Sicht von People of Color und Schwarzen Menschen aus? Und wie sieht die erinnerungskulturelle Gestaltung des öffentlichen Raums aus der Perspektive von behinderten Menschen aus? Ist ihre Geschichte darin repräsentiert? Werden verschiedene Personen abgewertet, weil ein Denkmal oder eine Inschrift entsprechende Zeichen beinhaltet? Ist die Vielfalt der Bevölkerung angemessen repräsentiert? Wird ihrer Leist...
Erinnerungskultur in der Stadt Zürich

Die Stadt Zürich hat einen Prozess gestartet, um eine Strategie ‹Erinnerungskultur› zu erarbeiten. Nun liegt eine erste Studie dazu vor. Darin geht es um Rassismus, Sexismus und Kolonialgeschichte im Stadtraum.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.