In Hochparterres Aprilausgabe 2008 bezeichnete Benedikt Loderer das Liechtensteiner Landtagsgebäude in Vaduz als zweiten Leitbau des Landes, neben dem Schloss. Der Zeltbau, innen und aussen in Kelesto Klinker in der Farbe Jura hell ausgeführt, begeisterte. Entworfen hatte ihn der Architekt Hansjörg Göritz, Hannover, ausgeführt wurde er in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Frick, Schaan. Göritz hatte einen international ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen. Hochparterre lobte den Bau als fehlerfrei und einzigartig. Das Material stammt von der Ziegelei Keller in Pfungen, die für das Gebäude und den Vorplatz sowie für das angrenzende Gebäude mehr als eine Million Steine herstellte. Doch schon nach zwei Jahren zeigten sich am 44 Millionen Franken teuren Bau erste Risse und Abplatzungen. Hauptursache sind offensichtlich die Temperaturschwankungen. Die 2014 eingesetzte Projektgruppe erstellte eine Schadensanalyse und klärte auch die Haftungsfrage ab. Allerdings waren die Fristen verjährt. Die Projektgruppe stellte aber auch fest, dass es von Anfang an kritische Stimmen zum Baumaterial gegeben habe. Die Klinkersteine seien nun frühzeitig gealtert und teilweise nicht frostbeständig. Probleme gebe es mit der Staunässe in den Mörtelfugen und mit dem zu harten Mörtelmaterial.Am Dach des Landtaggebäudes lösen sich einzelne Klinkerriemchen von den Fertigbetonelementen. Diese Riemchen sollen nun entfernt werden. Das seien rein gestalterische Elemente. Gebäudestatik und -dichtigkeit seien nicht tangiert. Der Landtag hat für 2017 200’000 Franken Sanierungskosten bewilligt. Die Kosten der Voruntersuchungen und die Mustersanierungen machten zuvor bereits 280’000 Franken aus. Auch in den Folgejahren rechnet man mit Aufwendungen in ähnlichem Umfang. Die Klinkersteine selber seien am Schadenbild nicht schuld, stellte die Ziegelei Keller auf Anfrage der Liechtensteinischen Loka...