Ein architektonisches und baukulturelles Unikum: Die 1885 erbaute Villa Patumbah in Zürich, wieder eröffnet als erstes «Heimatschutzzentrum». Fotos: Mathias Arnold/Benjamin Hofer

Die Baukulturlernvilla

In Zürich hat die Villa Patumbah ihre Tore geöffnet. Der Schweizer Heimatschutz hat darin eine kleine, aber feinsinnige Ausstellung eingerichtet. Sie will jungen und alten Laien näher bringen, was Baukultur ist.

Patumbah – wie dieser Name klingt! Nach Brimborium, Dschungel und Fremde, nach Geheimnis auch. Patumbah heisst «alle Orte» in der Sprache Sumatras. Von dort kehrte Carl Fürchtegott Grob, als armer Bäckerssohn ausgewandert, nach zehn Jahren als schwerreicher Besitzer von Tabakplantagen nach Zürich zurück. 1885 liess er sich an der heutigen Zollikerstrasse seine Traumvilla bauen. Die Architekten Chiodera und Tschudy konnten aus dem Vollen schöpfen und widmeten die Zimmer und Salons verschiedensten architektonischen Epochen und Weltgegenden. Die Villa ist so üppig, dass selbst erlebnisverwöhnten Zeitgenossen ein Wow! entfährt.Nun residiert in diesem Prachtbau der Schweizer Heimatschutz. Er mietet die Villa von der Stiftung Patumbah als Geschäftssitz, als «Heimatschutzzentrum». Karin Artho, dessen Leiterin, hat mit einem engagierten Team im Hauptgeschoss der Villa eine kleine, aber feine und vor allem feinsinnige Ausstellung über Baukultur eingerichtet. Sie will jungen und alten Laien vermitteln, was Baukultur war und ist und wie sie unseren Alltag prägt. Klug: Auch die Raumplanung wird inbegriffen. So sind im ersten Raum der Ausstellung, im Herrenzimmer, filmische Zeitdokumente zur Raumplanung zu sehen. Der nächste Raum, der Salon, ist den Baudenkmälern gewidmet. Dazu werden die etablierten Denkmäler gezählt ebenso wie mögliche zukünftige, und auch die Architektinnen und Bewohner, also die Menschen hinter der Architektur, sind bei manchem Objekt zu sehen. Zusätzlich hat der Heimatschutz seine Mitglieder nach deren ganz persönlichem Baudenkmal gefragt, woraus eine wunderbare Sammlung an teils romantischen, teils hart-alltäglichen, teils schrägen Bauten und Orten entstanden ist. All diese offiziellen und inoffiziellen Denkmäler sind auf vergrösserten Postkarten abgebildet – dem Medium des Souvenirs schlechthin. Ebenso eingängig der dritte Raum der Ausstellung: ...
Die Baukulturlernvilla

In Zürich hat die Villa Patumbah ihre Tore geöffnet. Der Schweizer Heimatschutz hat darin eine kleine, aber feinsinnige Ausstellung eingerichtet. Sie will jungen und alten Laien näher bringen, was Baukultur ist.

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