Die indische Architektin Anupama Kundoo zeigt an der Biennale, wie man mit einfachen Mitteln bauen kann. Fotos: Andreas Deffner

Biennale Countdown 3: Anupama Kundoo

Am 28. Mai eröffnet die 15. Architekturbiennale in Venedig. In einer Folge von zehn Beiträgen stellen wir einige Akteure und ihren Beitrag vor. Heute erklärt die indische Architektin Anupama Kundoo, wie sie mit Ferrozement für Arm und Reich baut und dabei Geld und Ressourcen spart.

Ihr Beitrag «Building Knowledge, an inventory of strategies» ist an der Biennale in der Arsenale-Schau zu sehen.1. Was macht ihr an der Biennale?Das Herzstück unseres Beitrags ist eine 1:1 Konstruktion unserer beiden laufenden Projekte «Full Fill Home» und «Easy WC». Dabei geht es um günstige Gebäude, die einen kleinen ökologischen Fussabdruck haben und die schnell gebaut werden können. In einer Woche errichtet, bieten sie Unterschlupf, etwa in ländlichen Regionen oder in Notunterkunfslagern. Aber die Bauten funktionieren genau so gut für Jugendherbergen oder Studentenwohnungen. Das Projekt eignet sich für alle, nicht nur für die armen! Weltweit strömen die Menschen in die Städte und verbrauchen Ressourcen: Wir können es uns nicht leisten, wie bisher zu bauen!2. Wie unterscheidet sich das Projekt von üblichen kostengünstigen Konstruktionen?Der Hauptunterschied dreht sich um das Material Ferrozement. Dieses wollen wir weiterentwickeln, um die lokale Bevölkerung stärker miteinzubeziehen und um markant weniger Rohstoffe zu verbrauchen, insbesondere solche mit einem hohen Energieaufkommen. Viele der umweltfreundlichen Materialien wie Bambus oder Lehm sind noch nicht geeignet, um die Probleme in den wachsenden Megacities zu bewältigen. Hier liegt heute die grosse Herausforderung. Das Potential von Ferrozement ist noch nicht ausgeschöpft. Im Unterschied zu Stahlbeton ist das Material sehr dünn, höchstens 25 mm an der dicksten Stelle. Um die Zugfestigkeit des Zements zu gewährleisten, verwenden wir Maschendraht und kleine Stahlarmierungen. So reduzieren wir die Menge an energielastigen Ressourcen in der Konstruktion und gleichzeitig das Gewicht, um den Transport zu vereinfachen. 3. Wie werden die Elemente hergestellt?Statt in einer Fabrik produzieren wir die Elemente im Hinterhof des Hauses, wo der Maurer wohnt. So kann er etwas dazuverdienen und die lokale Wirtschaf...
Biennale Countdown 3: Anupama Kundoo

Am 28. Mai eröffnet die 15. Architekturbiennale in Venedig. In einer Folge von zehn Beiträgen stellen wir einige Akteure und ihren Beitrag vor. Heute erklärt die indische Architektin Anupama Kundoo, wie sie mit Ferrozement für Arm und Reich baut und dabei Geld und Ressourcen spart.

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