Leïla el-Wakil auf der Plaine de Plainpalais in Genf. Am Salon Suisse in Venedig will die Professorin eine ‹gerechtere Architektur› zum Thema machen. Fotos: Aurelien Bergot

Biennale Countdown 2: Leïla el-Wakil

Am 28. Mai eröffnet die 15. Architekturbiennale in Venedig. In einer Folge von zehn Beiträgen stellen wir einige Akteure und ihren Beitrag vor. Heute die Genfer Architektin Leïla el-Wakil, die das Rahmenprogramm Architekturbiennale im Salon Suisse gestaltet.

Die Architekturbiennale in Venedig naht. Das Rahmenprogramm im Salon Suisse gestaltet die Genferin Leïla el-Wakil. Ein Gespräch mit der Salonnière.Von der Weite der Plaine de Plainpalais führt die Strasse schnurgerade auf den Portikus der alten Genfer Universität zu. Achse, Stufen, Säulen – und die Weite des Parks hinter dem Gebäude. Leïla el-Wakil empfängt herzlich. Auf dem profanen Flur des Seitenflügels ist der grosse Atem vergessen, und das Büro, vier Meter im Quadrat, hat den Charme einer Provinzbehörde – ein Salon ist anders. Immerhin blicken die knorrigen Parkplatanen durchs Fenster. Heimat- bis Jugendstil zeigen die wenigen Bilder an der Wand. Einzig die Zeichnung einer weiss leuchtenden Kuppel vor blauem Himmel erinnert an die ägyptischen Wurzeln der Professorin, die das Begleitprogramm des Schweizer Beitrags für die Architekturbiennale gestaltet.Ende Mai öffnet in Venedig ein Zirkus namens Architekturbiennale seine Tore. Freuen Sie sich darauf?Leïla el-Wakil: Ja, ich freue mich. Es gibt dort viele stimulierende Ideen. Aber, natürlich, es ist auch ein Zirkus. Ich bin in einer paradoxen Position: Ich trete für eine ‹Architektur für alle› ein, für bescheidene Lösungen. Doch auch um ein solches Thema zu vermitteln, muss man eine Show machen, laut werden. Das ist ein Widerspruch.Die Menge an Ausstellungen und Veranstaltungen an der Biennale überwältigt jeden Besucher. Warum sollte man trotzdem in den Salon Suisse kommen?Architektinnen und Ingenieure werden kommen, Forscher und Handwerkerinnen, Filmemacher und Künstler. Menschen mit sehr unterschiedlichen Horizonten, verschiedenen Kulturen, Religionen und Arbeitsweisen. Sie werden Geschichte, Gegenwart und Zukunft miteinander versöhnen, traditionelle und zeitgenössische Techniken, die westliche und die nicht westliche Welt. Ich möchte die industrielle Modernität infrage stellen, die unsere westlich...
Biennale Countdown 2: Leïla el-Wakil

Am 28. Mai eröffnet die 15. Architekturbiennale in Venedig. In einer Folge von zehn Beiträgen stellen wir einige Akteure und ihren Beitrag vor. Heute die Genfer Architektin Leïla el-Wakil, die das Rahmenprogramm Architekturbiennale im Salon Suisse gestaltet.

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