Redaktor und Hasen-Tätschmeister Urs Honegger identifiziert den gemeinsamen Nenner bei den prämierten Projekten. Fotos: Jonas Weibel

Es ist alles schon da

Der ‹Besten›-Jahrgang 2023 zeigt, dass das Neue im Bestehenden steckt und was es braucht, um daraus das Notwendige zu machen.

In der Dokumentation des mit dem silbernen Hasen ausgezeichneten Projekts in der Kategorie Landschaftsarchitektur steht der Satz: «Eigentlich ist alles schon da.» Das Büro Mavo Landschaften beschreibt so die Ausgangslage für sein Projekt ‹Gartensequenz› im Zürcher Hochschulquartier, das bereits bestehende Grünflächen verbindet und zugänglich macht. Diese Ausgangslage hat aber auch eine Folge: «Es gilt, die vorgefundenen Qualitäten sorgfältigst zu aktivieren», wie es im Projektbeschrieb weiter heisst. Alles muss erst gefunden werden Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch die Konzepte der Arbeiten, die in diesem Jahr prämiert werden: «Das Neue steckt im Vorhandenen», schrieb Benedikt Loderer in Bezug auf das ehemalige Weinlager in Basel, das nun in der Kategorie Architektur den Hasen in Gold gewinnt. In seiner Kritik zur Umnutzung des Weinlagers in ein Wohnhaus war Stadtwanderer Loderer für einmal zufrieden. Er bezeichnete den Umbau durch das Architekturbüro Esch Sintzel als «ein Beispiel der differenzierten Erhaltung avant la lettre». Doch auch hier hat der Erhalt Konsequenzen. Loderer fährt fort: «Nichts steckt ‹von Natur aus› im Vorhandenen, alles muss mit Mühe, Neugier und Erfindungskraft gefunden werden.» Auch die Kategorie Design liefert dafür ein Beispiel. Das Freitag Lab erhält für die Entwicklung eines zirkulären Rucksacks den Hasen in Bronze. Das Unternehmen, das seit seiner Gründung auf Recycling setzt, versucht damit, einen Schritt weiterzugehen. Das sei «quite a task», erklärt Freitag mit Blick auf die aufwendige Entwicklung des neuen Produkts, das aus einem einzigen Material besteht. Anna Blattert, Kreislaufspezialistin bei Freitag, ergänzt: «Dass die Reduktion von Materialien die Komplexität dieses Projektes derart erhöhen würde, hatten wir nicht erwartet.» Eine zweifach gute Nachricht Mit den Projekten der Besten ...
Es ist alles schon da

Der ‹Besten›-Jahrgang 2023 zeigt, dass das Neue im Bestehenden steckt und was es braucht, um daraus das Notwendige zu machen.

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