Mit seiner unregelmässigen Grundform und der Gliederung seiner Höhe fügt sich das Haus in die vorhandene Stadt ein. Fotos: Susanne Stauss

Hohe Kunst

Dieses Haus macht Bewohner und Quartier reicher. Und es zeigt den Reichtum nicht nur mit Raum und Grösse, sondern auch im Detail. Dafür gibt es einen silbernen Hasen in der Kategorie «Architektur».

Dieses Haus macht Bewohner und Quartier reicher. Und es zeigt den Reichtum nicht nur mit Raum und Grösse, sondern auch im Detail. Dafür gibt es einen silbernen Hasen.Es ist kein ‹Hochhaus›, das an der Zürcher Weststrasse steht, sondern ein ‹hohes Haus›. Das steht gleich neben dem Eingang an der Wand, und das sieht man auch: Es hat einen Sockel, einen Rumpf, einen Kopf und eine Krone. Und es reagiert auf die verschiedenen Schichten der Stadt: Im hohen Erdgeschoss lädt ein Café die Öffentlichkeit an die Bar und macht den bisherigen Parkplatz davor wieder zum Stadtplatz. Auf diesen Aussenraum richten sich die langen Wohnräume bis zur Traufhöhe der hundertjährigen Nachbarn. Es folgt ein Absatz, darüber werden die Fenster höher und schmaler und lenken die Blicke nach unten. Die Wohnräume wandern an die Stirnseiten, wo man über die Dächer Zürichs blickt und zu einigen entfernten Häusern, die ebenfalls vierzig Meter hoch sind. Zwei edle Maisonetten schliessen das hohe Haus oben ab: Ihre doppelt hohen Räume zeigen sich als doppelt hohe Fenster, als Kopf des Hauses. Die Käufer der Wohnungen wählten zwischen offeneren oder geschlosseneren Räumen, wählten aus wenigen Bodenbelägen und Küchenfarben – eine Palette, die geschickt zwischen der Individualisierung der Wohnungen und der Atmosphäre des Hauses vermittelt.Dieses Haus, so findet die Jury, schenkt dem lange vernachlässigten Quartier einen Stadtraum zurück. Es schenkt seinen Bewohnerinnen und Bewohnern eine farbenfrohe Gemeinschaftsterrasse auf dem Dach – die Krone des Hauses – und die wunderbare Erfindung einer Küche, die bei schönem Wetter zur Loggia wird. Auch den Schweizer Architekturprotestanten schenkt das Haus etwas: Reichtum. Nicht mit ‹goldenen Wasserhähnen›, aber mit feinen Details, mit gefaltetem Fassadenblech, mit handgemachten Fliesen, mit speziell entworfenen Leuchten und Türgriffen a...
Hohe Kunst

Dieses Haus macht Bewohner und Quartier reicher. Und es zeigt den Reichtum nicht nur mit Raum und Grösse, sondern auch im Detail. Dafür gibt es einen silbernen Hasen in der Kategorie «Architektur».

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.