«Wo es wehtut»

Christoph Dettling ist seit zwei Jahren Kantonsbaumeister in Schwyz. Er nutzt seinen Spielraum, um offene Wettbewerbe durchzuführen – die ersten überhaupt des Kantons. Es tut sich etwas am Rand der Zentren.

Christoph Dettling ist seit zwei Jahren Kantonsbaumeister in Schwyz. Er nutzt seinen Spielraum, um offene Wettbewerbe durchzuführen – die ersten überhaupt des Kantons. Es tut sich etwas am Rand der Zentren.

Interview von Ivo Bösch Ihr Vorgänger war Kantonsarchitekt, Sie sind Kantonsbaumeister. Warum? Christoph Dettling: ‹Kantonsarchitekt› hätte bei vielen das Gefühl geweckt, dass ich derjenige bin, der Häuser entwirft. ‹Kantonsbaumeister› ist der historische Begriff für diese Funktion und mir sympathischer. Zu Beginn meiner Amtszeit habe ich darum meine Stelle umbenannt. Statt des erwarteten Aufruhrs erhielt ich sogar Gratulationen. Das zeigte mir, dass ich im Amt durchaus Spielraum habe, um Dinge auszuprobieren. Ihren Spielraum nutzen Sie auch bei der Wahl der Wettbewerbsverfahren? Ich hatte das ‹Glück›, dass das Hochbauamt in den letzten zehn Jahren keine grossen Bauten realisieren konnte. Ich hatte plötzlich fünf grosse Projekte auf dem Tisch, die ich starten musste, um diesen Nachholbedarf zu decken. Das ist nicht mein Verdienst, sondern da waren strategische Entscheide der Regierung ausschlaggebend. ###Media_2### Christoph Dettling: Kaltbach war nun, soviel ich weiss, der erste offene Wettbewerb des Kantons überhaupt. Meine Vorgänger bevorzugten selektive Verfahren, weil man sich fürchtete vor einer nicht bewältigbaren Zahl an Teilnehmern, vor jungen Architekten ohne Erfahrung und vor erfahrenen Architekten, die einem zu etwas zwingen. Mein Credo ist: Ich führe, wenn möglich, nur Projektwettbewerbe im offenen Verfahren durch. Auch für die anderen zwei wichtigen Projekte konnte ich offene Wettbewerbe durchführen: Das Polizei- und Justizzentrum in Biberbrugg haben Ende November Penzel Valier gewonnen. Und wir haben soeben die Kantonsschule Ausserschwyz in Nuolen am Zürichsee juriert und werden das Resultat im Dezember öffentlich bekannt geben. Warum nur offene Wettbewerbe? Wir wollen die beste Lösung finden. Der offene Wettbewerb ist das beste Mittel, um eine grosse Variantenvielfalt zu erhalten. Im Beurteilungsprozess können wir viele Lösungen...

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