Wie sieht heute ein Stadthaus aus? Aus zwei gleichzeitig jurierten Wettbewerben, der eine in Kreuzlingen, der andere in Romanshorn, lassen sich sechs Erkenntnisse ziehen – Lernen vom Bodensee.
Update Rathaus
Wie sieht heute ein Stadthaus aus? Aus zwei gleichzeitig jurierten Wettbewerben, der eine in Kreuzlingen, der andere in Romanshorn, lassen sich sechs Erkenntnisse ziehen – Lernen vom Bodensee.
Fotos: Architekturbüros
Zwei Städte, zwei neue Stadthäuser. Kreuzlingen und Romanshorn wollen neue Verwaltungssitze bauen. Im Herbst 2023 schrieben sie dafür je einen Wettbewerb aus. Die Aufgabe war ähnlich gestellt, doch die Ergebnisse unterschieden sich deutlich. Am 1. Januar 2024 zählte die Schweiz 2131 Gemeinden und Städte. Die eine oder andere wird ihr Gemeindehaus, Stadthaus oder Rathaus bald erneuern müssen. Verwaltungen sind mit den Jahren gewachsen und meist in mehreren Altbauten verteilt, die Energie verschleudern oder nicht hindernisfrei sind. Darum: Was können sie, wenn sie mit der Planung beginnen, von den zwei Kleinstädten am Bodensee lernen? Und wie sieht die Architektur eines öffentlichen Verwaltungsbaus heute aus? Die Antworten liefert die Auswertung der Wettbewerbsverfahren mit den siegreichen Projekten für Kreuzlingen von Romero Schaefle Partner und für Romanshorn von BGM Architekten. Auch Stadtpräsidenten, Wettbewerbsorganisatorinnen und ein erfahrener Gemeindehausarchitekt gaben Auskunft. Sechs Einsichten lassen sich daraus gewinnen.
Erste Erkenntnis: Ein Stadthaus braucht Partizipation Seit bald vierzig Jahren probieren die Stadtoberen in Kreuzlingen, ein neues Verwaltungszentrum zu bauen. Die Geschichte des mehrmaligen Scheiterns hat verschiedene Ursachen, lässt sich also nicht auf eine Erklärung eingrenzen. Beim letzten Versuch hatte die Stimmbevölkerung 2016 zuerst noch dem Baukredit für ein flaches, längliches Stadthaus auf der Festwiese am Bärenplatz der Architekten niggli + zbinden zugestimmt, aber eine Initiative wollte die Wiese frei halten und gewann die Abstimmung 2021. Der Stadtrat hat daraus für den neusten Planungsprozess gelernt. Er führte eine breit angelegte Partizipation durch, lud «Anspruchsgruppen» ein, organisierte Workshops und richtete sogar als Begleitgremium eine «Vor-Baukommission» ein. Auch Romanshorn hat mehrmals versucht, an ein ne...
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