Itten+Brechbühl sind 2024 aufgefallen, weil das Grossbüro drei offene Projektwettbewerbe gewonnen hat. Es verfolge eine Wettbewerbsstrategie, hören wir. Wir wollen es wissen und gelangen in ihr Entwurfszentrum.
«This is Itten+Brechbühl»
Itten+Brechbühl sind 2024 aufgefallen, weil das Grossbüro drei offene Projektwettbewerbe gewonnen hat. Es verfolge eine Wettbewerbsstrategie, hören wir. Wir wollen es wissen und gelangen in ihr Entwurfszentrum.
Fotos: Saskja Rosset
Itten+Brechbühl sind ein bekanntes Grossbüro. An sieben Standorten in der Schweiz sorgen rund 400 Mitarbeitende dafür, dass die Baumaschinerie läuft. Das gängige Bild: Bei der Generalplanerin geht es nicht um architektonische Qualität, sondern vor allem um die Optimierung des Bauprozesses und den wirtschaftlichen Erfolg. Dabei liegen die Ursprünge des Unternehmens in der Architektur. 1922 gründeten Otto Rudolf Salvisberg und Otto Brechbühl in Bern ihr Architekturbüro, das sich vor allem mit modernen Spitalbauten einen Namen machte. Und wer heute Itten+Brechbühl in der Architekturszene nicht ernst nimmt, straft die Gegenwart Lügen. Denn die Zahlen zeigen: Sie nehmen an immer mehr Wettbewerben teil und sind dabei immer erfolgreicher. 2024 gewinnen sie mit 26 Wettbewerbsteilnahmen 13-mal einen Rang. Die Entwurfsmaschine fasziniert. Beschreibt die Organisationsform doch ein Gegenbild zum kleinen Architekturbüro mit prekären Arbeitsbedingungen.
###Gallery_1### Ein erster Rang in Lausanne (Collège du Vélodrome) und ein dritter Rang in Bern (Volksschule Breitfeld) – beides Schulbauten, beides Projektwettbewerbe im offenen Verfahren – geben Anlass zur Kontaktaufnahme. Bei den Vorbereitungen treffen wir auf das «IB Atelier», das sich Itten+Brechbühl kurz vor dem 100-Jahr-Jubiläum (2022) selbst geschenkt haben. Dort, im Erdgeschoss eines alten Gewerbegebäudes an der Riedtlistrasse in Zürich, wo zurzeit acht Personen arbeiten, findet auch das Interview statt. Dabei erfahren wir, dass dieses Atelier nicht nur ein Ort, sondern ein Netzwerk ist. Und so treffen wir an einem Januarmorgen auf sechs Männer und eine Frau, die von verschiedenen Standorten angereist sind. Das Gespräch findet auf Deutsch, Englisch und Französisch statt: «This is Itten+Brechbühl.» Wir sitzen an einem weissen Tisch, der ein wenig wackelt. Das Sitzungszimmer aus Sperrholz im H...
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