Waldrap will Erfolg und hat ihn auch. Jüngst hat das Büro zwei offene
Wettbewerbe hintereinander gewonnen. Was treibt die Architekt*innen an? Im Interview suchen wir nach dem Erfolgsrezept.
Tamino Kuny,Ivo Bösch
18.07.2024 11:07
Waldrap ist erfolgreich. Renate Walter und Sebastian Lippok gewannen 2017 in Biel den ersten Wettbewerb. Seither konnten sie in regelmässigen Abständen immer wieder Wettbewerbe für sich entscheiden. Aufgefallen ist das Architekturbüro, weil ihre Visualisierungen Projekte mit kräftigen Tragwerken in stimmungsvoller Atmosphäre zeigen. Das Paar konnte sich auch in der harten Konkurrenz von Zürich durchsetzen: Marina Tiefenbrunnen, Schulhaus Borrweg oder Hochhaus am Rietpark. Jetzt haben sie wieder zugeschlagen und gleich zwei offene Projektwettbewerbe gewonnen, einen wieder in Zürich, einen in Winterthur. Wir besuchen sie in ihrem einfach ausgebauten, aber luftigen Büro in Zürich-Altstetten.
Welche Rolle spielen Wettbewerbe für euch? Renate Walter: Wettbewerbe sind für uns als Büro entscheidend. Bis auf die Enter Technikwelt Solothurn, die ein Folgeauftrag aus dem Innovationspark Biel war, haben wir alle unsere Projekte über Wettbewerbe akquiriert. Sebastian Lippok: Die Wettbewerbsgewinne haben es uns ermöglicht, ein Büro aufzubauen, in dem heute 13 Personen arbeiten. Jetzt geht es auch darum, diese Maschinerie am Laufen zu halten.
Wie organisiert ihr ein Wettbewerbsteam? Wie arbeitet ihr zusammen? Renate Walter: Wir haben keine eigene Wettbewerbsabteilung und machen Wettbewerbe in verschiedenen Zusammensetzungen, je nach Auslastung der Projektteams. Das hat mit der Grösse des Büros zu tun, verspricht aber auch Abwechslung für die Mitarbeitenden. Sebastian Lippok: Renate und ich sind bei allen Wettbewerben aktiv dabei. Bei den ‹design meetings› sind wir immer zusammen, auch wenn die Puste manchmal ausgeht. Das ist wichtig, denn man muss alles miteinander besprechen und nicht einfach annehmen, was der andere entscheiden würde – alles muss ausgesprochen werden. RW: Unsere Stärke ist, dass wir immer zu zweit unterwegs sind. Die Projekte entstehen von...