Im November schrieben wir, beim Wettbewerb um das Kunstmuseum Bern habe nicht die beste Lösung gewonnen. Die Gesellschaft für Stadt- und Landschaftsentwicklung Bern ist anderer Meinung. Hier ihre Replik.
«Es hätte mehr sein können.» So endet der Hochparterre-Artikel zum Projektwettbewerb Zukunft Kunstmuseum Bern, nachdem er aufzuzeigen versucht, warum der zweitplatzierte Entwurf besser gewesen wäre. Die Kernkritik des Artikels: Gewonnen habe das mehrheitsfähige «ikonische Bauwerk» mit Räumen für den «Kunstliebhaber»; verloren habe ein «offenes Haus mit Räumen der Begegnung zwischen Menschen, die sich mit der Kunst auseinandersetzen». Diese Gegenüberstellung wird dem Siegerprojekt nicht gerecht. Denn dieses hat nicht gewonnen, weil es das klassischere Museumskonzept verfolgt und damit einfacher zu vermitteln ist, sondern weil es ein überzeugender Entwurf ist.
Aussenräume für die Öffentlichkeit Als einziger der 39 Entwürfe vermag das Siegerprojekt sowohl strassen- wie auch aareseitig qualitätsvolle Aussenräume zu schaffen und diese Orte erst noch grosszügig zu verbinden. Der Vorplatz bindet die drei Gebäude auf überraschend selbstverständliche Art als Ensemble zusammen und lässt die Hodlerstrasse zu einem Teil des Museums werden. Die beim zweitrangierten Projekt gelobte Offenheit im Erdgeschoss hat das Siegerteam damit in den Stadtraum verlegt. Der Vorplatz und gar die Hodlerstrasse sind hier das ‹Foyer Public›. Viel mehr Öffentlichkeit geht nicht. Zudem ist es in Anbetracht der beengten Verhältnisse und des anspruchsvollen Raumprogramms ein geschickter und auch qualitätsvoller Schachzug.
Weiter überzeugt der Vorplatz des Siegerprojekts auch hinsichtlich des alten Museumsbaus. Dass der Stettlerbau seine Funktion als Hauptzugang verlieren würde, war aufgrund der nicht zu lösenden Barrierefreiheit im Programm faktisch vorgeschrieben. Dass das Museum nun über den Vorplatz betreten wird und der Stettlerbau raumbildend am Vorplatz steht, hebt diesen Makel zumindest symbolisch auf.
Einzigartig ist das Siegerprojekt auch bei seiner Lösung für die Hinter...
Replik zum Wettbewerb Kunstmuseum Bern
Im November schrieben wir, beim Wettbewerb um das Kunstmuseum Bern habe nicht die beste Lösung gewonnen. Die Gesellschaft für Stadt- und Landschaftsentwicklung Bern ist anderer Meinung. Hier ihre Replik.
06.01.2025 16:13